
5
Die Themen Hochseefischerei und Schiffsuntergang werden im Museum aufwendig in Szene gesetzt.
hinzu: „Oft höre ich von Gästen, dass ihnen
,Windstärke 10‘ richtig Spaß macht
und dass sie die unterschiedlichen Themenfelder
zu schätzen wissen.“
Die beiden zentralen Themen – Große
Hochseefischerei und Schiffsuntergang –
werden sowohl aus der historischen wie in
der aktuellen Perspektive umfangreich beleuchtet.
Dabei werden auch kritische Fragen
zum Beispiel nach der Überfischungsproblematik
gestellt. Zudem assoziiert der
Name des Museums dramatische Bilder.
Die erlebenswerte Ausstellung wird auch
diesem Aspekt an vielen Stellen gerecht:
Packende Filme und eine Auswahl starker
Fotos gehören zu den wichtigsten Elementen
der Gestaltung, für die das Cuxhavener
Haus schon mehrfach ausgezeichnet
wurde. Zuletzt mit dem Museumspreis
2017 der Niedersächsischen Sparkassenstiftung.
„Dieser Preis ist mit 15.000 Euro dotiert.
Das Geld ist direkt in die Weiterentwicklung
der Ausstellung geflossen. Ich bin
schon gespannt, was die Besucher zu
den schon erwähnten Schiffsmodellen
und den neuen Figuren sagen, die wir ab
diesem Dezember in unserem Museum
zeigen“, sagt Jenny Sarrazin. Die Ausstellung
entwickelt sich stetig weiter und wird
durch regelmäßige Sonderveranstaltungen
ergänzt, damit das Cuxhavener Haus
auch für die Menschen interessant bleibt,
die es schon einmal aufgesucht haben.
Apropos: Obwohl der zurückliegende Sommer
„Windstärke 10“ in den extrem heißen
Monaten Juli und August einen Einbruch
bei den Gästezahlen bescherte, haben in
diesem Jahr schon rund 45.000 Besucher
das weitläufige Haus im Fischereihafen
aufgesucht. Das liegt sicherlich auch an
den aufwendigen Inszenierungen eines
Fischdampfers. „Wir wollen den Besuchern
zeigen, was es bedeutete, mit einem
Fischdampfer auf Fangreise zu gehen. Das
war kein Zuckerschlecken. Die Besucher
können hautnah nachempfinden, wie beengt
das Logis war und wie knochenhart
die Arbeit an Deck“, sagt Jenny Sarrazin.
Attraktiv nicht nur für junge Leute sind
die vielen „Hand-on!“-Berichte, die speziell
für „Windstärke 10“ entwickelt wurden.
Ob es gilt, eine codierte Fangmeldung zu
entschlüsseln, beim Spiel „Die Mogeltonne“
falsche Fahrwassertonnen zu erkennen
oder in die Rolle eines strengen
Fischereikontrolleurs zu schlüpfen, es
macht einfach Spaß, im Museum selbst
aktiv zu werden.
Zu den Höhepunkten des Museums gehört
mit Sicherheit der große Wrackbereich:
Dort „tauchen“ die Museumsgänger quasi
selbst auf den Grund der Nordsee. Spektakulär
ragt aus dem Halbdunkel die riesige
Reserveschraube des Auswandererschiffs
„Cimbria“ auf. Die Geschichte dieses tragischen
Untergangs mit 437 Opfern wird
in dem Bereich ebenso erzählt wie die des
einzigen Überlebenden des kleinen Kreuzers
„Cöln“. Jens J. Potschka
i
ÖFFNUNGSZEITEN
NOVEMBER – MÄRZ
täglich (außer montags)
10 bis 17 Uhr
Feiertage geöffnet
(außer 24. – 26. Dezember,
31.Dezember und 1. Janaur)
„Windstärke 10“
Wrack- und Fischereimuseum
Cuxhaven, Ohlroggestraße 1
Telefon: (04721) 70070850
www.windstaerke10.net
FOTOS: MUSEUM WINDSTÄRKE 10