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Ein echter Hingucker
Von Fischdampfern und Fangfabrikschiffen
Wie präsentiert man eine Fischereiflotte?
Auch das Modell des Fischdampfers „Steinhöft“ wird in der neuen Ausstellung gezeigt.
Museen haben vielfältige Aufgaben.
Eine der wichtigsten ist es,
Kulturgut zu sammeln und zu bewahren.
Wie alle Museen, so freut sich auch
„Windstärke 10“ im Cuxhavener Fischereihafen,
wenn es Exponate als Geschenk angeboten
bekommt, die in den Sammlungsbestand
passen. Im Januar diesen Jahres
bekam Cuxhavens maritimes Museum ein
Geschenk, das nur als großer Glücksfall
bezeichnet werden kann: Aus Anlass der
Taufe von zwei neuen Fangfabrikschiffen
übergab die Deutsche Fischfang-Union
(DFFU) dem Museum nicht nur Modelle
der beiden Neubauten, sondern zudem elf
historische Modelle von Fangschiffen.
„Wenn man ein so einzigartiges und großzügiges
Geschenk bekommt, dann muss
man es auch entsprechend präsentieren.
Das ist nicht so einfach, wie es sich anhört,
denn einige der Modelle haben stattliche
Längen von mehr als 175 Zentimetern“,
berichtet Museumsleiterin Dr. Jenny Sarrazin.
Für sie einen attraktiven Standort
im Museum zu finden, der auch die thematische
Einbindung mit berücksichtigt, das
war nicht ganz so einfach. Zudem sollte
die Modell-Fischereiflotte auch im Zusammenhang
und so präsentiert werden, dass
sie ein echter Hingucker ist.
Nach längeren Überlegungen und verschiedenen
Entwürfen fiel die Entscheidung
für das Museumsfoyer als den besten
Standort. „Auch dort ist nicht Platz für
die ganze Flotte. Das ist aber nicht so
schlimm, denn zwei der Modelle haben
als Dauerleihgabe der DFFU bereits
seit Eröffnung des Museums ihren
festen Standort in der Ausstellung.
Und für das Modell des Neubaus Cuxhaven
NC 100 ist in der Mittelhalle des Museums
ohnehin ein besonderer Platz vorgesehen“,
geht Jenny Sarrazin ins Detail.
Sechs weitere Modelle, an denen die Museumsbesucher
die Entwicklung der
Fahrzeuge der Großen Hochseefischerei
beispielhaft ablesen können, werden nun
in der neuen Inszenierung im Foyer ihren
Platz finden. Wie genau die Modelle
präsentiert werden, das will das Museum
noch nicht verraten. Nur so viel ließen sich
die Ausstellungsmacherinnen entlocken:
„Es wird eine ungewöhnliche Präsentationsweise,
die den rauen Bedingungen des
Nordatlantiks, in denen die Fangschiffe
arbeiten, Rechnung trägt.“
Modell des Neubaus
„Cuxhaven NC 100“
Zu den Modellen wird es in Zukunft eine
computerunterstütze Info-Station geben,
auf der man sich über die Entwicklung
der Fahrzeuge der Großen Hochseefischerei,
aber auch über die realen Vorbilder der
gezeigten Modelle informieren kann.
Die Eröffnung der neuen Ausstellungseinheit
ist für Anfang Dezember geplant – als
besonderes Geschenk zum 5. Geburtstag
des Museums „Windstärke 10“. (jp)