
A27 zwischen Altenwalde und Nordholz: Alle Infos zu erneuten Tunnel-Bauarbeiten
Erinnern Sie sich an das Frühjahr, als die A27 bei Hagen wegen eines einsturzgefährdeten Tunnels gesperrt war? Nachdem weitere Durchlässe untersucht wurden, sind nun die Ergebnisse da: Im Sommer stehen wieder Bauarbeiten an.
Wiederholt sich im Cuxland bald das Verkehrschaos vom Frühjahr? Wochenlang war die A27 wegen der Erneuerung eines einsturzgefährdeten Tunnels gesperrt. Nun wurden weitere Durchlässe untersucht. Ergebnis: Im Sommer muss wieder gebaut werden.
Noch sind die Kosten für die entstandenen Straßenschäden in Hagen und Umgebung nicht vollständig ermittelt worden. Im März war der Umleitungsverkehr von der A27 wochenlang durch das Gemeindegebiet und über die alte B6 geführt worden. Das Chaos auf den Straßen war groß, die Schäden auch.
Fünf weitere Durchlässe müssen saniert werden
Grund war ein völlig maroder Durchlass für einen Entwässerungsgraben, der unter der Autobahn hindurchführt. Das Stahlrohr war durchgerostet, wie eine Routinekontrolle der Seitenränder ergeben hatte. Die Autobahn drohte einzustürzen und musste daher sofort für mehrere Wochen gesperrt werden. In der Zeit wurde das alte Wellstahlrohr unter Vollsperrung entfernt und durch eine neue Betonkonstruktion ersetzt.

Doch schnell wurde damals deutlich: Der Durchlass für den Grienenbergsmoorgraben ist nicht der Einzige seiner Art im Cuxland. Durch fünf ähnliche Öffnungen unter der Autobahn fließen ebenfalls Entwässerungsgräben. Über deren Zustand hielt sich die Autobahn GmbH aber seltsam lange bedeckt. Eigentlich gab es nicht mal Informationen darüber, ob die Tunnel überhaupt zeitnah untersucht werden sollten, was für viele Menschen in der Region naheliegend gewesen wäre.

Doch nun - mehr als zwei Monate nach Fertigstellung des neuen Durchlasses - hat die Autobahn GmbH die übrigen fünf Rohre untersucht und die Ergebnisse vorgestellt. Aus dieser Sonderprüfung geht hervor: Vor allem der Durchlass für den Altenbrucher Kanal zwischen den Anschlussstellen Nordholz und Altenwalde muss noch vor dem Herbst erneuert werden.

"Sein Zustand ist so schlecht, dass er ersetzt werden soll, bevor mit größeren Regenmengen und einem hohen Wasserstand im Kanal zu rechnen ist", teilte Autobahn-Sprecher Michael Wendt mit. "Deswegen ist es nicht möglich, mit der Baumaßnahme erst nach den bundesweiten Sommerferien zu beginnen, was aufgrund des Verkehrs zur Nordseeküste wünschenswert gewesen wäre."
Immerhin: Die Bauarbeiten soll erst nach dem Ende des Deichbrand-Festivals beginnen, das vom 18. bis 21. Juli in Nordholz stattfindet.
Im Gegensatz zum Durchlass bei Hagen ist der Altenbrucher Kanal allerdings nicht akut einsturzgefährdet. Die Bauarbeiten können daher noch in Ruhe vorbereitet werden. Die Autobahn 27 muss auch nicht voll gesperrt werden. Stattdessen wird der Straßenverkehr einspurig in beiden Richtungen an der Baustelle vorbeigeführt. Für den Schwerlasttransport wird derzeit noch nach einer Lösung gesucht. Bis zum Ende des Jahres soll die Strecke wieder komplett freigegeben werden.
Die Autobahn GmbH geht von einem "sehr geringen" Verkehrsaufkommen in dem Abschnitt aus. Laut der jüngsten Verkehrszählung passieren täglich rund 13.000 Fahrzeug den Bereich, darunter knapp 1000 Lkws. Auf dem im Frühjahr voll gesperrten Abschnitt bei Hagen sind es mehr als doppelt so viel.
Welche Durchlässe müssen noch saniert werden?
Nach Angaben der Autobahn GmbH ist der Zustand der weiteren vier Wellstahlrohr-Durchlässe "ausreichend gut". Konkret geht es um den Königsmoorgraben, den Westmoorstrom, den Lüderskopper Strom und einen weiteren Graben, für den noch kein Name ermittelt werden konnte. Sie sollen ab dem kommenden Jahr ersetzt werden.
Von Jan Iven
