
Dürre wird im Kreis Cuxhaven zur Lebensgefahr: So helfen Sie den Tieren und Pflanzen
In der anhaltenden Trockenperiode leiden Tierwelt und Gärten im Kreis Cuxhaven. Doch mit einfachen Maßnahmen können Einwohner aktiv helfen und die Natur unterstützen, den Wassermangel zu überstehen.
Gärten und die Tierwelt sind durch die anhaltende Trockenperiode in Mitleidenschaft gezogen. Aber es gibt handfeste Tipps, wie Menschen aus Stadt und Kreis Cuxhaven selbst aktiv werden können, um der Dürreperiode zu trotzen.
Ursel Richelshagen, Vorstand im Nabu-Land Hadeln, ruft die Bevölkerung aus, an die Tiere zu denken. "Insekten, Vögel, aber auch Säugetiere wie Igel leiden unter der Wasserknappheit und sind unter Stress." Helfen könne man auf ganz simple Weise, indem Wasserstelle in Gärten, auf Terrassen oder Balkonen aufgestellt werden. Für Insekten eignen sich flache Tonschalen, in denen Moos, Äste und Kieselsteine dafür sorgen, dass sie nicht ertrinken. Für Vögel sollten zum Beispiel größere Schalen als Badestellen aufgestellt werden. Wichtig, so Richelshagen, sei, das tägliche Nachfüllen und die regelmäßige Reinigung der Tränken.

So hoch sollte der Rasen stehen
Anette Minners von der Gartenakademie an der Oste empfiehlt Gartenbesitzern, genau hinzuschauen und erst zu gießen, wenn der Bedarf sichtbar wird. "Dann aber nicht mit dem großen Sprenger, sondern gezielt mit der Gießkanne." Bei frischen Pflanzen müsse man achtsamer sein, weil sie noch keine Wurzeln ausgebildet haben. "Sie sollten aber lieber zweimal die Woche durchdringend gewässert werden als täglich nur ein bisschen, da sie sonst wurzelfaul werden." Der beste Zeitpunkt, um zu wässern, sei frühmorgens der Taupunkt - also gegen 5 Uhr, dann gelange das Wasser im Boden am besten zu den Wurzeln. Wer nicht so früh aufstehen mag, für den seien Tropfschläuche mit Timer ideal, schlägt die Expertin vor.

Beerenfrüchte benötigen viel Wasser
Zusammengefasst rät sie: "Möglichst früh am Morgen gezielt und ohne Brause gießen." Für Beerenfrüchte gelte zurzeit, dass sie viel Wasser benötigen, um ihre Früchte ausbilden zu können. "Sie sollten frühmorgens gezielt alle zwei bis drei Tage gegossen werden." Für Rasenflächen schlägt sie in Dürrezeiten wie diesen vor, die Halme länger zu lassen und nicht zu kurz zu mähen. "Wenn sie sechs Zentimeter lang sind, beschatten sie den Boden besser und nehmen morgens mehr Tau auf. Angesichts des Klimawandels müsse man sich von wasserzehrenden Pflanzen wie Hortensien wohl auf lange Sicht verabschieden und mehr Bäume pflanzen. Tiefwurzler wie Rosen hält Gärtnermeisterin Minners für Klimawandelgewinner. Und sie plädiert für den vermehrten Einsatz von Regentonnen, um Regenwasser zu sammeln. Bei Neubauten spricht sie sich für den Einbau von Zisternen aus, um das Regenwasser zu halten, um es später nutzen zu können.