Zug-Unglück am Hauptbahnhof Hamburg: S-Bahn-Verkehr am Samstag weiter eingeschränkt
Mehrere Menschen wurden durch ein Zugunglück am Hamburger Hauptbahnhof verletzt. Der S-Bahn-Verkehr ist auch am Samstag weiterhin eingeschränkt. (Update: Samstag, 11.30 Uhr)
Sieben verletzte Arbeiter und Zug-Chaos am Hamburger Hauptbahnhof: Weil dort ein Bauzug der Deutschen Bahn unter einer Brücke in Schräglage geriet, musste der Bahnhof am Freitag für mehr als zwei Stunden gesperrt werden. Züge konnten den Hauptbahnhof weder anfahren noch verlassen, so dass es zu zahlreichen Verspätungen kam.
S-Bahnen mussten evakuiert werden. Sie konnten den Bahnhof auch am frühen Samstagmorgen noch nicht wieder anfahren.
Weil der Fahrstrom abgeschaltet werden musste, mussten mehrere Züge auf freier Strecke anhalten, wie die Feuerwehr mitteilte. Vier Züge im Bereich des Hauptbahnhofs und drei weitere Züge an der Bahnstrecke wurden mit Hilfe von Bundespolizei, Feuerwehr und Bahnpersonal evakuiert - rund 1600 Fahrgäste waren betroffen.
S-Bahn: Nur Pendelverkehr bis Neugraben auf Linie S5 aus Kreis Stade
Der Unfall passierte gegen 15.48 Uhr. Gegen 18.20 Uhr konnte die Deutsche Bahn den Zugverkehr wieder aufnehmen, wie eine Sprecherin mitteilte. Die Strecke über die sogenannte Verbindungsbahn zwischen Hauptbahnhof und Altona sowie die S-Bahngleise blieben zunächst jedoch weiter gesperrt.
Am Samstag gegen 6.27 Uhr teilte die S-Bahn Hamburg mit, der Hauptbahnhof könne wegen Aufräumarbeiten weiterhin nicht von S-Bahnen angefahren werden. Es wird darum gebeten U-Bahnen und Busse zu nutzen.
So fahren die S-Bahnen
- S1: Zwischen Altona und Blankenese/Wedel, sowie zwischen Hasselbrook und Airport/Poppenbüttel
- S2: Zwischen Berliner Tor und Bergedorf/Aumühle
- S3: Zwischen Pinneberg und Altona, sowie Hammerbrook und Neugraben
- S5: Zwischen Neugraben und Buxtehude/Stade
Bauzug gerät am Hamburger Hauptbahnhof in Schräglage
Die Feuerwehr rückte nach dem Unfall mit einem Großaufgebot an. Sie rettete einen schwer verletzten Arbeiter per Drehleiter und mit der Unterstützung von Höhenrettern auf die Brücke, die sich am nördlichen Ende des Hauptbahnhofs befindet. Von dort aus wurde er in ein Krankenhaus gebracht. Sechs weitere Arbeiter wurden nach Angaben der Feuerwehr leicht verletzt - und ebenfalls in Krankenhäuser gebracht.
Nach Angaben der Bahn war der Bauzug unter der Ernst-Merck-Brücke in Schräglage geraten, weil er mit seinen Aufbauten an die Brückendecke stieß. Polizei und Feuerwehr hatten zunächst davon gesprochen, dass der Zug entgleist sei. Wie es zu dem Unglück kommen konnte, war noch unklar. Die Feuerwehr teilte mit, sie sei mit 120 Kräften rund sechs Stunden im Einsatz gewesen.
Das Auswirkungen des Bahnunglücks trafen auch die SPD-Abgeordnete Corinna Lange aus Deinste. Auf ihrem Weg vom Landtag in Hannover nach Hause steckte sie in einem Zug in Uelzen fest. Ihre Bahn setzte sich um kurz nach 18 wieder in Bewegung setzen. (fe/vdb/dpa/ing)