Direktmandat entscheidet: Kampf um Plätze im Wahlkreis Cuxhaven
Im Wahlkreis Cuxhaven-Stade II geht es um mehr als nur Listenplätze. Kandidaten kämpfen um Direktmandate - eine Herausforderung angesichts der geplanten Verkleinerung des Parlaments. Wer wird sich im Wahlkampf durchsetzen?
Am 23. Februar soll in Deutschland neu gewählt werden. Olaf Scholz und Friedrich Merz werden dabei als Spitzenkandidaten ihrer Landesverbände ins Rennen gehen. Auch im Wahlkreis Cuxhaven-Stade II ging es am Wochenende um die Landesliste. Die SPD hielt beim Bezirksparteitag am Sonnabend eine Abstimmung über den Bezirksvorschlag zu ebendieser. Auf den ersten vier Plätzen landeten der Parteivorsitzende Lars Klingbeil sowie Özge Kadah gefolgt von Daniel Schneider und Frauke Langen.
Relevant werden diese Platzierungen bei der Aufstellung der Landesliste auf dem Landesparteitag am 4. Januar in Hannover. "Für mich ist die Platzierung auf der Landesliste nicht so relevant. Wir haben eine sehr starke Liste, auf der wir unter anderem den Parteivorsitzenden, den Generalsekretär, den Verteidigungsminister, den Arbeitsminister und viele andere alteingesessene amtierende Bundestagsabgeordnete haben. Insofern war von vornherein klar, dass es für mich bestenfalls in Richtung Platz 17 gehen wird", erklärt Daniel Schneider (SPD) und ergänzt: "Ich finde es aber super, wie wir das gemacht haben. Özge Kadah zum Beispiel ist eine tolle junge Kandidatin. Mir ist es wichtig, dass wir gerade die jungen Kandidierenden nach vorne bringen. Für mich gilt jetzt: Ich muss das Direktmandat holen."
Gleiches Ziel hat Bundestagskandidat Christoph Frauenpreiß, er steht auf Platz 20 der CDU-Landesliste: "Als neuer Kandidat hat man natürlich nicht sofort eine Listenabsicherung. Aber Platz 20 ist für mich ein tolles Signal und auch ein Vertrauensvorschuss der Partei. Natürlich wird der Platz nicht reichen, aber mein Anspruch ist es ohnehin, den Wahlkreis zu gewinnen, um eine starke Stimme in Berlin sein zu können."
Das Parlament soll wieder kleiner werden
Doch auch mit einem Direktmandat könnte es für den Einzug in den Bundestag nicht reichen, denn das Parlament soll wieder kleiner werden. Der Deutsche Bundestag ist in den vergangenen Wahlperioden wegen des in Deutschland einmaligen Zusammenspiels von Erst- und Zweitstimme sowie Direkt- und Listenmandaten immer voller geworden. Seine gesetzliche Größe liegt bei 598 Sitzen. Tatsächlich sind es zurzeit aber 736 Sitze.
Erreicht wird die Verkleinerung, indem auf Überhang- und Ausgleichsmandate verzichtet wird. Diese sorgten bisher immer dann für eine Vergrößerung des Bundestages, wenn Parteien über Direktmandate der Erststimmen mehr Sitze im Bundestag erlangten, als ihnen eigentlich nach den Zweitstimmen zustanden. Den Direktkandidaten aus der Erststimme wird das Mandat nur zugeteilt, wenn das durch das Ergebnis der Zweitstimme gedeckt ist.