
Einmal Berlin und zurück - Ein Rückblick auf den Aufschrei der Landwirte im Cuxland
Mit Warnwesten und schwerem Gerät zogen sie durch Berlin: Die Bauernproteste im Januar sorgten für Aufsehen. Doch was ich inmitten der Demonstration erlebte, ging weit über bloße Schlagzeilen hinaus und brachte mir wertvolle Einsichten.
Auch wenn es nun fast ein Jahr her ist, wird sich wohl jeder erinnern, wenn ich nun folgendes Wort benutzte: Bauernproteste. Die Landwirte versperrten mit ihren Maschinen sämtliche Straßen, fuhren in Kolonnen durch die Gegend und machten so auf sich aufmerksam. Sie hatten die Nase gestrichen voll. Der Grund: die Steuererhöhungsvorschläge der Politik. Am 16. Januar war es so weit und der Höhepunkt der Demonstrationen in Berlin stand an. Nicht nur Landwirte, sondern auch Vertreter aus Handwerk, Gastronomie und anderen Branchen nahmen daran teil - und ich mittendrin. Ich bekam vom Kreisbauernverband Land Hadeln die Einladung, mit nach Berlin zu fahren, um über den Protest vor Ort zu berichten. Früh morgens ging es los und wir stiegen in Hemmoor in den Bus. Alle Plätze waren besetzt. Denn die Möglichkeit, vor Ort auf sich aufmerksam zu machen, wollten sich auch die Landwirte aus dem Kreis Cuxhaven nicht nehmen lassen. In Berlin angekommen liefen uns immer wieder Protestler mit Warnwesten über den Weg. Weiter ging es mit der Bahn in Richtung Brandenburger Tor. Auf dem Weg dorthin waren überall nur Trecker und Lkw zu sehen. Ich fand es eher beeindruckend als störend, was die Landwirte dort auf die Beine gestellt hatten. Eine Demonstration in dieser Größe hatte ich zuvor noch nie gesehen. Daher ist genau das mein Highlight des Jahres. Noch heute habe ich in Erinnerung, wie bodenständig die Protestler für sich einstanden. Es war ein absolut aufregender Tag, weil ich so viele interessante Eindrücke gewinnen konnte.
Nachdem die Demo vorbei war und wir noch etwas Zeit in der Stadt hatten, ging es mit dem Bus wieder nach Hause. Auf der Rückfahrt ließ ich diesen Tag noch einmal Revue passieren und bin heute noch dankbar dafür, dass ich ihn erleben durfte.