Nach tödlichem Tauchgang im Hemmoorer Kreidesee: Obduktion noch nicht entschieden
Ein routinierter Tauchgang im Kreidesee Hemmoor endet in einer Tragödie. Zwei erfahrene Taucher, über 1500 Tauchgänge im Gepäck, erleben ein Unglück, das Fragen nach den Gründen aufwirft. Was führte zu dieser verhängnisvollen Wendung?
Ein tragischer Tauchunfall hat am Dienstagabend am Kreidesee in Hemmoor (Landkreis Cuxhaven) ein Leben gefordert. Trotz aller Bemühungen der Rettungskräfte verstarb ein 54-jähriger Mann aus Voerde (Nordrhein-Westfalen) noch am Einsatzort. Sein Tauchpartner aus Dinslaken, ebenfalls 54 Jahre alt, wurde schwer verletzt ins Elbe-Klinikum nach Stade gebracht.
Probleme gleich zu Beginn des zweiten Tauchgangs
Nach Angaben der Polizeiinspektion Cuxhaven traten die Probleme bereits zu Beginn des Tauchgangs auf - in nur rund neun Metern Tiefe. Der überlebende Taucher konnte seinen bewusstlosen Partner an die Oberfläche bringen und auf einen Anleger retten. Notarzt, Rettungsdienst und die Crew des ADAC-Rettungshubschraubers "Christoph 26" leiteten sofort lebensrettende Maßnahmen ein. Doch trotz intensiver Reanimation blieb jede Hilfe erfolglos.
Wie Polizeisprecher Stephan Hertz mitteilt, laufen die Ermittlungen weiterhin als Todesursachenermittlungsverfahren. Hinweise auf Fremdverschulden gebe es derzeit nicht. Ob der Leichnam obduziert wird, sei noch offen.
Nach Informationen der NEZ/CN handelte es sich bei den beiden Männern um sehr erfahrene Taucher und langjährige Tauchlehrer. Beide sollen bereits mehr als 1500 Tauchgänge absolviert haben - auch im Kreidesee Hemmoor waren sie schon mehrfach unterwegs. Am Dienstag war es bereits ihr zweiter Tauchgang des Tages, als sich das Unglück ereignete.
Die Polizei hat die Tauchgeräte und Tauchcomputer der Männer routinemäßig sichergestellt. Sie sollen Hinweise liefern, ob ein technisches Problem oder gesundheitliche Ursachen zum Unfall geführt haben könnten.
Der Kreidesee in Hemmoor gilt als eines der bekanntesten Binnen-Tauchreviere Deutschlands und zieht jährlich Tausende Sporttaucher an. Betreiber Holger Schmoldt verweist seit Jahren auf hohe Sicherheitsstandards und auf die Eigenverantwortung der Taucher, ihre Ausrüstung und Kondition an die teilweise anspruchsvollen Bedingungen anzupassen. (jp/red)