Abfuhr der "Gelben Säcke" im Kreis Cuxhaven: Erneut Warnstreik bei Nehlsen
Die Auseinandersetzung zwischen den gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmern und dem Entsorgungsunternehmen Nehlsen, (Loxstedt), das auch für die Abfuhr der "Gelben Säcke" im nördlichen Landkreis Cuxhaven zuständig ist, hat sich zugespitzt.
Erneut hat die Gewerkschaft "ver.di" zu einem Warnstreik aufgerufen, der vorerst bis Samstagabend befristet sein wird. Es ist von "Provokation" die Rede.
"Nach über einem tariflosen Jahrzehnt bei Karl Nehlsen wollen die Beschäftigten beim Entgelt endlich wieder mitreden: Ein Tarifvertrag muss her. In zwei Tarifverhandlungsrunden hat die Arbeitgeberseite kein Tarifangebot vorgelegt. Einen dritten Verhandlungstermin hat Karl Nehlsen nun platzen lassen. Der Arbeitgeber teilt uns mit, dass er uns 'derzeit kein Angebot unterbreiten' möchte. Diese knallharte Provokation verlangt nach einer gewerkschaftlichen Antwort", heißt es in einer Mitteilung der Dienstleistungsgewerkschaft.
"Nicht zu viel verlangt"
Der einzige bundesweite Flächentarifvertrag für die Entsorgung sei demnach derzeit der sogenannte und an den öffentlichen Dienst angelehnte "TVöD-E". Demnach verdiene ein Fahrer im ersten Beschäftigungsjahr derzeit pro Stunde 17,27 Euro bei einer 39-Stunden-Woche. Gegen eine Armutsrente sichere die "VBL" ab. "Hieran möchten wir aufschließen. Das ist nicht zu viel verlangt. Es braucht jetzt klare tarifvertragliche Lösungen für die finanzielle Situation der Beschäftigten. Karl Nehlsen muss zurück an den Verhandlungstisch", fordern die Gewerkschaftsfunktionäre.
Weiter heißt es in einer Pressemitteilung: "Wir fordern von Karl Nehlsen GmbH & Co. KG: die Anwendung des TVöD-E einschließlich der Zusatzrente VBL, eine Aufstockung der tariflichen Jahressonderzahlung (TVöD-E) für ver.di-Mitglieder auf 100 Prozent eines Monatslohnes sowie die uneingeschränkte Lohnfortzahlung für die Mitglieder der ver.di-Tarifkommission für Tarifverhandlungen und Sitzungen mit Wirkung zum 24. Januar 2025."
Der am Freitag begonnene erneute Warnstreik ist zunächst bis zum Sonnabend (15. März) um 24 Uhr befristet. (es/red)