Blitzer-Marathon auch im Kreis Cuxhaven: "Dann haben wir ein großes Ziel erreicht"
Im Kreis Cuxhaven zieht die Polizei im Blitzer-Marathon in der laufenden Woche alle Register. Dabei geht es nicht nur um Kontrolle, wie ein Sprecher betont. Was hinter der Maßnahme steckt - und wie die Gesetzeshüter die Blitzer-Aktion priorisieren.
Im Rahmen einer Schwerpunktmaßnahme legt die Polizei in dieser Woche verstärktes Augenmerk auf Geschwindigkeitsverstöße. Einige Temposünder wurden bereits am Montagnachmittag auf der L116 erwischt.
Doch wie werden die Kontrollstellen eigentlich ausgewählt? Nach offiziellen Angaben gibt es in hiesigen Breiten keine Unfallschwerpunkte im engeren Sinne. Carsten Bode (Polizeiinspektion Cuxhaven) sprach jedoch von vielen potenziell gefährlichen Stellen, auf die man in der laufenden Woche das Augenmerk legen werde.

Die Aktion an sich ist kein Geheimnis
Zu möglichen Messpunkten machte Bode am Montag (4. August 2025) keine konkreten Angaben. Er trat aber der Auffassung entgegen, dass es dabei um Heimlichtuerei (in der Absicht, möglichst viele Autofahrer zu erwischen) gehe. "Bei der Verkehrssicherheitsarbeit kommen wir nur mit einer Kombination aus Prävention und Restriktion weiter", so der Polizeisprecher. "Wenn jemand vorsichtiger fährt - und sei es nur, weil er weiß, dass er kontrolliert wird - haben wir schon ein ganz großes Ziel erreicht." Nach seinen Worten geht es unbedingt nur um die Schwerpunktwoche. Wirklich entscheidend sei, den durch Kontrollen entstehenden Flächendruck über das Jahr hinweg aufrechtzuerhalten.

Bernd Osterndorf, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes beim Polizeikommissariat Hemmoor, beschreibt den sogenannten Blitzer-Marathon, dann auch als eine Maßnahme, die nicht so singulären Charakter hat, wie es die Medienberichterstattung unter Umständen suggeriert. Gleichwohl habe man das Thema Temposünder in der laufenden Woche auf dem Schirm: Im Rahmen der Kontrolltätigkeiten fokussiere man sich bis zum kommenden Sonntag auf diesen Bereich. Wie intensiv die Kontrollen ausfallen, wird sich auch nach der Frage richten, wie stark Beamtinnen und Beamten durch andere Aufgaben in Anspruch genommen werden. "Wir machen das im Rahmen unserer dienstlichen Möglichkeiten", betont Osterndorf: Eine Einsatzlage habe stets Vorrang gegenüber einer Maßnahme zur Geschwindigkeitsüberwachung.
Ansprache ist ein wichtiger Faktor
Messen wird die Polizei im Raum Hemmoor vor allem im Bereich der Außerortsstraßen. An Stellen also, wo ungeduldige Zeitgenossen dazu neigen, das Gaspedal durchzudrücken - und wo lokale Gegebenheiten (etwa aufgrund von Hindernissen wie Straßenbäumen in den Seitenräumen) als besonders heikel einzustufen sind. Im Unterschied zur automatisierten Geschwindigkeitsüberwachung werden Verkehrsteilnehmer, die zu schnell unterwegs sind, gestoppt und an Ort und Stelle mit ihrem Verhalten konfrontiert. Wichtig sei, dass die Beamten nicht nur mit dem Aspekt der Ahndung in Verbindung gebracht würden, sondern mit Autofahrern (und -fahrerinnen) in Dialog treten.

Die Auswertung erfolgt auf Direktionsebene
Im Gespräch wird die Polizei möglicherweise kein Blatt vor den Mund nehmen, wenn es darum geht, das Gefährdungspotenzial darzustellen. Ganz sicher werden die Einsatzkräfte daran erinnern, dass Geschwindigkeitsbegrenzungen verbindlich gelten und nicht etwa nur als Empfehlung oder als guter Rat aufzufassen sind. "Im Rahmen der Aktion" - so kam Osterndorf auf den Blitzer-Marathon zurück - "sind wir im Grunde nur ein Rädchen". Gesammelt und ausgewertet würden die Geschwindigkeitsdaten bei der Polizeidirektion in Oldenburg.