
Dorfregion Burweg-Hechthausen: Was das neue Wander- und Radwegkonzept mit sich bringt
Um die Wander- und Radwege in der Dorfregion Burweg-Hechthausen zu verbessern und auszubauen, wurde jetzt ein Konzept vorgelegt, das sich mit diesem Thema befasst. Dabei wurden auch die Bürgerinnen und Bürger einbezogen, die klare Wünsche äußerten.
Die Bürger konnten laut Hemmoors Samtgemeindebürgermeister Jan Tiedemann auf einem Online-Portal Vorschläge und Ideen einbringen. Am häufigsten wurden Gefahrenstellen und Lücken im Radwegenetz genannt.
Insbesondere wünschen sich die Bürger nach den Ergebnissen der Befragung einen Lückenschluss der Radwege in Klint und in Kleinwörden im Bereich der Oste. Darüber hinaus wurde häufig der Bau einer weiteren Querung der Oste angeregt.
Beispielprojekte und "points of interest"
"In Nordrhein-Westfalen wurde beispielsweise eine Fuß- und Radwegbrücke an eine bestehende Eisenbahnbrücke angebaut", erklärt Tiedemann. Das sei aber eine sehr hohe Investition, für die die Fördermittel nicht ausreichen würden. Denn diese betragen pro Projekt in der Dorfregion etwa 500.000 Euro und die Erweiterung einer Brücke würde mehrere Millionen Euro kosten.
Neben diesem Vorschlag wurde auch untersucht, welche interessanten Punkte es in der Dorfregion gibt. Zu diesen "points of interest" zählen unter anderem Aussichtspunkte, historische Bauten oder auch Spiel- und Sportplätze. In Hechthausen fallen unter diese "points of interest" etwa der Bahnhof, die Anlegestelle "Püttenhüpper", Hofläden, Gastronomie, Gästehäuser oder auch das Hechthausener Rathaus.
Hinweise auf den Radverkehr und eine Fahrradstraße
Das Konzept enthält Vorschläge, wie auf den Radverkehr aufmerksam gemacht werden kann. Zum einen könnten Piktogramme auf den Straßen deutlich machen, dass Radfahrer auf die Straße gehören und nicht den Fußweg benutzen dürfen. Oder auch, dass laut Konzept die Wege breiter sind, wenn sowohl Auto- und Traktorfahrer als auch Radfahrer sich gegenseitig Platz machen.
Eine weitere Alternative, so der Samtgemeindebürgermeister, sei die Einrichtung einer Fahrradstraße. Das Planungsbüro, das das Konzept erarbeitet hat, stellt sich vor, eine solche Straße von der B73 bis zur Grundschule Hechthausen einzurichten. "Dort würden dann Radfahrer, Busverkehr und Elterntaxis gemischt auf der Straße fahren", gibt Jan Tiedemann zu bedenken. Auf solchen Fahrradstraßen haben die Radfahrer Vorfahrt. Das heißt: Alle müssen sich dem Radverkehr unterordnen. Radfahrer dürfen also nicht überholt werden. Die SPD-Fraktion im Hechthausener Gemeinderat hält diesen Vorschlag allerdings für fragwürdig. "Es ist eine sehr enge und kurze Strecke, da könnte es schnell zu einem Verkehrschaos kommen", so die Befürchtung. Ob an dieser Stelle eine Fahrradstraße eingerichtet wird, blieb offen.
Es kann nicht das gesamte Konzept umgesetzt werden
Der Samtgemeindebürgermeister ist sich sicher, dass nicht alles aus dem Konzept umgesetzt werden kann. Einige Projekte würden die finanziellen Möglichkeiten übersteigen. Aber man wisse nie, was sich im Bereich der Förderprogramme entwickle. Tiedemann erklärt: "Ziel des Konzeptes ist es, Ansätze und Ideen zu geben. Und wenn man diese dann irgendwann umsetzen will, hat man schon mal eine Begründung, warum der Radweg so wichtig ist". Das Konzept wurde einstimmig beschlossen.