
Eigentlich Aufgabe der Kommune: Aber in Hechthausen gibt's E-Ladezäulen zum Nulltarif
Es sind immer mehr E-Autos unterwegs, auch wenn von einem Boom bei der Elektromobilität keine Rede sein kann. Einer der Gründe: das noch löchrige Netz bei Ladesäulen. In Hechthausen hat man nun das Problem gelöst, ohne die Gemeindekasse zu belasten.
Auf Deutschlands Straßen sind immer mehr E-Autos unterwegs, auch wenn von dem vor Jahren prognostizierten Boom bei der Eletromobilität keine Rede sein kann. Einer der Gründe: das noch löchrige Netz bei den öffentlich zugänglichen Ladesäulen. Besonders betroffen ist die ländliche Region. In Hechthausen hat man nun das Problem gelöst, ohne die Gemeindekasse zu belasten.
In der Oste-Kommune sind mitten im Zentrum und direkt an der Ortsdurchfahrt (B73) nach dem Abriss eines Gebäudes Parkflächen, Sitzmöglichkeiten sowie eine "Fahrradstation" geschaffen worden. Was fehlte, war die Aufwertung des Geländes durch E-Ladesäulen für Autos.
Ladesäulen in Hechthausen: Kommune nimmt Gespräche mit der EWE auf
Eigentlich wäre das Schließen dieser Lücke im Angebot die Aufgabe der Kommune. Doch dann wurde der Gesprächsfaden mit der EWE aufgenommen, um das Unternehmen für die Aufstellung von Ladesäulen in eigener Regie und unter eigenem Risiko zu interessieren. Und siehe da: Nachdem "EWE-Go" den Standort unter die Lupe genommen und Chancen und Risiko einer solchen Investition abgewogen hatte, erklärte sich das Unternehmen bereit, dort Ladesäulen für maximal vier E-Fahrzeuge zu betreiben. Um die Pflasterung auf dem neuen Platz nicht gleich wieder zu zerstören, waren vorab im Auftrag der Gemeinde bereits Leerrohre im Untergrund versenkt worden, durch die nunmehr die Kabel für die Ladesäulen verlaufen.
In Hechthausen können jetzt zwei Fahrzeuge zeitgleich "aufgetankt" werden
An jeder der beiden Ladesäulen können zwei Fahrzeuge zeitgleich "aufgetankt" werden. Steht dort nur ein Auto, kann die maximale Leistung von 50 Kilowatt (kW) abgerufen werden; bei zwei Fahrzeugen halbiert sich die Ladeleistung. Bei der EWE erfolgt generell vor einer Installation eine Standortanalyse, wie schnell ein Ladevorgang vollzogen sein muss. Bei stundenlangen Aufenthalten an einem Ort (zum Beispiel in Freizeitparks) sind geringere Kapazitäten notwendig als zum Beispiel bei Einkaufsmärkten.
Bislang zufrieden mit Anlage in Hechthausen: Aber Langzeitbetrachtung
Bislang ist man beim Unternehmen mit der Inanspruchnahme der Anlage auf dem neuen Parkplatz im Hechthausener Zentrum zufrieden. Doch die Investition in niedriger sechsstelliger Höhe wird hinsichtlich der Rentabilität nicht auf der Grundlage einer Momentaufnahme bemessen, sondern vielmehr sind Betrachtungszeiträume von rund 15 Jahren entscheidend.
Dass Hechthausen die Ladesäulen zum Nulltarif bekam, ist für die Gemeinde ein Glücksfall. Andere Kommunen mit weniger Standortvorteilen können nicht zwangsläufig erwarten, dass das Unternehmen auch dort selbst investiert, wenn keine Amortisierung der Investition zu erwarten ist.