
Eltern in Sorge: Schulbus von Hechthausen nach Lamstedt "maßlos überfüllt"
Hohe Temperaturen, wenig Platz und Kinder stehen dicht aneinandergereiht: So beschreibt ein Elternpaar aus Hechthausen die Situation ihres Sohnes im Schulbus. Die Eltern sind in Sorge und warten darauf, dass etwas unternommen wird.
Seit Schulbeginn am Montag (5. August 2024) ist der Schulbus laut Silvia und Mathias Bürger aus Hechthausen maßlos überfüllt. "Es war schon immer so, dass ein Gelenkbus von Hechthausen nach Lamstedt und wieder zurück fährt. Doch seit Montag ist für die Linie auf dem Rückweg ein kleinerer Bus unterwegs und die Kinder haben keinen Platz mehr", ärgert sich Silvia Bürger.
Mehrere Eltern seien immer wieder vor Ort gewesen, um sich ein Bild von der Situation zu machen. Die Schüler würden in den Bus regelrecht hineingequetscht, bis es möglich gewesen sei, die Türen zu schließen. "Viele Kinder, die stehen müssen, können sich nicht einmal richtig festhalten", sorgt sich die Mutter um die Sicherheit der Schüler.
Immer mehr Eltern würden ihre Kinder abholen
Durch die schwierige Situation mit dem Schulbus würden viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto von der Schule abholen. Bürger erzählt: "Wir haben unseren Sohn die gesamte Woche über gefahren. Das ist aber nicht immer möglich. Es wird also Zeit, dass etwas passiert." Die Eltern hätten sich schon an verschiedene Behörden gewandt. Daraufhin hätten sie unter anderem die Antwort bekommen, dass in dem Bus Platz für 90 Schüler sei und nur 88 Schüler aus Richtung Hechthausen gemeldet seien. Silvia Bürger ist sich allerdings sicher: "Das kann so nicht stimmen."
Bei der Samtgemeinde Lamstedt war der Fall bis Donnerstag (8. August) nicht bekannt. "Das liegt daran, dass wir nur sekundär betroffen sind. Wir sind der Schulträger der Grundschule und nicht der Oberschule", erklärt Lamstedts Samtgemeindebürgermeister Frank Springer. Er bekam ebenfalls die Information, dass der Platz im Bus, gemessen an den Anmeldezahlen, für die Kinder ausreiche.
"Es sind 88 Kinder aus diesem Bereich, die gleichzeitig Schulschluss haben. Da kann es sein, dass es etwas enger wird. In der nächsten Woche werden aber die genauen Zahlen angeschaut und kontrolliert", versichert der Samtgemeindebürgermeister. Es gäbe dann zwei Optionen: Entweder, dass auch nachmittags ein größerer Bus fährt, oder man den Stundenplan ändert und nicht alle Schüler zeitgleich Schluss haben.
Lösungsansätze seitens des Landkreises
Der Landkreis Cuxhaven als Schulträger weiß über die Sachlage Bescheid und hat nach eigenen Angaben einen Lösungsansatz. "Die Schule wurde gebeten, einen gestaffelten Schulschluss durchzuführen, um die Schülerinnen und Schüler nachmittags auf mehrere Abfahrten zu verteilen", so Stephanie Bachmann, Sprecherin des Landkreises Cuxhaven. Gleichzeitig sei die KVG über die von Eltern geschilderte Situation informiert und diese habe zugesagt, kurzfristig nach einer Lösung zu suchen. Bachmann: "Eine Fahrgastzählung und die Prüfung verschiedener Maßnahmen wurde seitens der KVG angekündigt."
Außerdem stehe eine zeitgleiche Beförderung ab Lamstedt über Hemmoor mit der Linie 1044 zum Bahnhof Hemmoor mit einem dortigen Umstieg auf die Linie 1044 nach Hechthausen zur Verfügung.
Fahrgastzählung auf der Linie 1044
Auch die KVG Stade habe nach Angaben von Laura Rogge, Sprecherin des Verkehrsunternehmens, seit Mittwoch (7. August) Kenntnis über das erhöhte Fahrgastaufkommen. "Leider können wir aktuell keinen konkreten Grund hierfür nennen. Mögliche Faktoren könnten eine gestiegene Anmeldequote am Schulzentrum Lamstedt im Vergleich zum Vorjahr sein, ein erhöhter Anteil an Schulkindern, die den Bus nutzen, oder aber auch aufgrund eines kurzfristigen und vorzeitigen Schulschlusses einiger Klassen, welche uns nicht mitgeteilt wurden", erklärt Rogge.
Um dieser Situation entgegenzuwirken, führe das Unternehmen in der kommenden Woche eine Fahrgastzählung auf der Linie 1044 durch und prüfe verschiedene Maßnahmen. Dies könne laut Rogge die Bereitstellung eines größeren oder eines zusätzlichen Fahrzeugs umfassen.