
Neuer Solarpark in Hechthausen: Der finale Schritt ist getan
In Hechthausen (Samtgemeinde Hemmoor / Kreis Cuxhaven) geht ein neuer Solarpark ans Netz, der durch seine Größe beeindruckt. Er wurde geplant, um die Region mit grüner Energie zu versorgen. Und im Vorfeld gab es durchaus eine Besonderheit.
Ein Solarpark in Hechthausen? Der existiert bereits. Aber auf einem zweiten und wesentlich größeren Areal können jetzt ebenfalls Solarmodule aufgestellt werden. Öffentlich geäußerte Bedenken in der Bevölkerung? Die gab es - anders als in anderen Kommunen - nicht.
Bereits seit dem vergangenen Jahr wird auf einer rund acht Hektar großen Fläche zwischen dem Ortsteil Bornberg und Hechthausen Energie durch die Kraft der Sonne produziert. Mehr als 16.000 Solarmodule sind dort installiert worden. Ihr Output reicht nach Unternehmensangaben aus, um theoretisch mehr als 6500 Haushalte mit grünem Strom zu versorgen.
Standortfrage ist entscheidend
Dass dieser Solarpark schon steht, ans Verteilnetz angeschlossen ist und Energie erzeugt, hängt mit dem Standort zusammen. Die Nähe zu der dort vorhandenen zweigleisigen Bahnstrecke sorgte dafür, dass dieses Vorhaben planungstechnisch als "privilegiert" galt und kein aufwendiges Genehmigungsverfahren nötig war. Entsprechend zügig erfolgten die Umsetzung der Planung und der Bau.

Anders gelagert ist das Verfahren für den neuen und rund 30 Hektar großen "Solarpark Hechthausen Osteschleife". Nördlich des Gebietes verläuft die Bahntrasse Hamburg-Cuxhaven, im Süden befindet sich der Ostedeich. Westlich und nördlich des Plangebietes sowie nördlich der Bahntrasse sind Waldflächen vorhanden.
Bau steht nichts mehr im Weg
Bei der Planung dieses Projektes lag keine Privilegierung vor. Die Investoren mussten Gutachten und Stellungnahmen einholen, damit ein entsprechender Bebauungsplan als Entwurf aufgestellt und letzten Endes darüber vom Rat entschieden werden konnte. Dieser finale Schritt ist in dieser Woche erfolgt, sodass dem Bau nichts mehr im Weg steht.
Zuletzt gab es seitens des Landkreises bei den Inhalten der Planung noch Diskussionsbedarf über die Abstände zwischen den Anlagen und der Waldbereiche. Aber auch dieses Thema ist abgehakt. Theoretisch hätten im Verfahren auch Bürgerinnen und Bürger Einwände erheben oder Anmerkungen machen können. Doch diese Chance nutzte niemand.
Welche Vorteile hat die Kommune?
Auf der Ratssitzung wurde jedoch seitens der Zuhörerinnen und Zuhörer die Frage aufgeworfen, ob die Gemeinde Hechthausen denn auch von der privaten Investition finanziell profitiere. Die Antwort von Verwaltungschef Jan Tiedemann: "Ja." So werde nach der Aufnahme des Betriebes 0,2 Cent pro erzeugter Kilowattstunde an die Gemeinde überwiesen. Hinzu kämen noch 0,1 Cent als sogenannte "Bürgerbeteiligung". Über die genaue Verwendung der Gesamtsumme müsse noch entschieden werden. Hinzu komme später die Gewerbesteuerzahlung an die Kommune.
Im Gemeinderat gab es nach der Darstellung der abschließenden Planungen keinen Diskussionsbedarf mehr. Es sei ein "zukunftsorientiertes Projekt", hieß es aus der SPD-Fraktion. Widerspruch? Fehlanzeige.