
Millionen-Investition für Feuerwehr in Hechthausen
Das jahrelange Ringen um den Neubau des neuen Stützpunktes der Hechthausener Feuerwehr ist beendet und das Gebäude nun auch offiziell eingeweiht. Allerdings ist die ursprünglich genannte Investitionssumme deutlich überschritten worden.
Zwar sind noch einige Restarbeiten zu erledigen und die endgültige Bauabnahme auch noch nicht erfolgt, aber dennoch gab es in dieser Woche bereits die symbolische Schlüsselübergabe - und am 18. Mai ist ein "Tag der offenen Tür" für die gesamte Bevölkerung geplant.
Feuerwehrleute sind es gewohnt, bei Einsätzen Hürden aus dem Weg zu räumen, um ans Ziel zu kommen. Und ein langer Atem war auch notwendig, damit die Hechthausener Feuerwehr jetzt nach und nach ihr neues Domizil beziehen kann. Vor mehr als einem Jahrzehnt brachte der damalige Ortsbrandmeister Richard Honegg die Diskussion um einen möglichen Neubau ins Rollen. Das über 50 Jahre alte Gebäude hinter dem Rathaus (und in der Nähe des Kindergartens) entsprach schon lange nicht mehr den Standards für einen geregelten Feuerwehrdienst. Das galt für die enge Zufahrt - direkt vorbei an der Kindertagesstätte - und auch für das Gebäude selbst.
Hornegg wandte sich damals an die Feuerwehr-Unfallkasse, die sich die Gesamtsituation betrachtete und der Politik und Verwaltung der Samtgemeinde Hemmoor einen Auftragszettel in die Hand drückte, was dort nicht überall Begeisterung auslöste. Die Bestandsanalyse und der Handlungsauftrag liefen nämlich letzten Endes darauf hinaus, dass es wahrscheinlich angesichts der beengten Lage einen Neubau geben müsse.
Kostenschätzung
pulverisiert
Der heutige hauptamtliche Samtgemeindebürgermeister Jan Tiedemann war damals noch ehrenamtlicher Hechthausener Bürgermeister und erinnert sich noch gut an die erste Kostenkalkulation, die sich "zwischen 1,2 und 1,4 Millionen Euro belief". Nun, davon ist inzwischen keine Rede mehr, denn Tiedemann bezifferte das Volumen für den Neubau an der Löhberger Straße (am Ortsausgang in Richtung Bornberg) auf nunmehr 3,65 Millionen Euro. Ein Betrag, für den die Samtgemeinde aber nicht allein aufkommen müsse, sondern Zuschüsse in einem Rahmen von nahezu 1,4 Millionen Euro erhalte. Dazu zählten unter anderem eine Sonderbedarfszuweisung des Landes, ein Zuschuss für einen der vier Stellplätze durch den Landkreis Cuxhaven im Rahmen des Katastrophenschutzes, aber auch eine 90-prozentige Förderung durch das "Dorfregion"-Programm für die Außenanlagen. Mehr als zwei Millionen Euro muss die Samtgemeinde aber dennoch aus eigenen Mitteln aufbringen.
"Das Geld ist gut angelegt, denn es dient der Sicherheit der Menschen und der Region", meinte Tiedemann bei der Einweihungsfeier. Gleichzeitig dankte er den Feuerwehrleuten für ihren Einsatz, die nun ein optimales Umfeld für ihren ehrenamtlichen Einsatz vorfinden würden: "Man darf nicht vergessen: Solche Ehrenamtlichkeit ist unbezahlbar." Das neue Gebäude biete nicht nur Platz für vier große Fahrzeuge, sondern unter anderem auch einen multifunktionalen Versammlungs- und Schulungsraum, der auch abgetrennt werden könne. Außerdem gibt es weitere und notwendige Funktionsräume.
Moderne Technik bei
Energieversorgung
Christoph Frenzel vom beauftragten Architekturbüro aus Buxtehude sprach von einer rund 800 Quadratmeter großen Fläche für das Gebäude auf dem 5000 Quadratmeter großen Areal, wo nun auch genügend Platz für Übungen vorhanden ist. Zugleich verwies er auf die moderne Technik bei der Energieversorgung, die von der Wärmerückgewinnung über die Wärmepumpe und Photovoltaik-Anlage bis hin zur Wärmepumpe reiche. Auf eines hätte Frenzel dagegen gerne verzichtet - und zwar auf den massiven Wasserschaden, der eingetreten sei und zu zeitlichen Verzögerungen geführt habe (wir berichteten).
Hechthausens Ortsbrandmeister Oliver Hornegg bedankte sich, dass jetzt nach jahrelanger Diskussion und Wartezeit der Neubau steht. Er zeigte zugleich Verständnis dafür, dass es nach der hitzigen Diskussion um den Feuerwehrbedarfsplan für die Samtgemeinde Hemmoor und Umsetzung der vielen Großprojekte in der Samtgemeinde eine Zeitverzögerung gegeben habe: "Doch jetzt sind wir von einem prekären auf einen idealen Standort umgezogen."

