
Mitten im Wald: Neues Domizil für den Nachwuchs in Hechthausen
Die ganz Lütten leben sich so langsam in ihrer neuen Krippe ein, doch erst am gestrigen Montag bezogen die ersten "Größeren" des Kindergartens ihre Räumlichkeiten in dem Neubau in Hechthausen. Im Sommer folgt dann auch die zweite Gruppe.
Sie sind in vielen Kommunen Mangelware: Plätze in der Krippe und in den Kindergärten (der sogenannte "Elementarbereich" für Kinder ab drei Jahren). So auch in Hechthausen: In der Gemeinde befindet sich zwar mitten im Zentrum eine von der Kirche geführte etablierte Einrichtung mit fünf Gruppen, doch deren Kapazität hatte schon lange nicht mehr ausgereicht. Daher wurde auch noch der Teil eines Gebäudes im Ortsteil Klint genutzt, wo eine altersgemischte Gruppe untergebracht ist - nein, bis Montag "war". Denn: Die Jungen und Mädchen haben gleich zu Wochenbeginn ihre neuen Räumlichkeiten in der Kindertagesstätte im Hechthausener Wald kennengelernt, wo sie ab jetzt betreut werden.
Auch Handwerker noch im Einsatz
Dort herrscht zurzeit noch ein Nebeneinander zwischen Kindern und Handwerkern, die Restarbeiten am Gebäude erledigen. "Das läuft aber eigentlich bislang weitgehend problemlos", sagt die Kita-Leiterin Martina Buddelmann im Gespräch mit unserer Redaktion. Vor vier Wochen sei die Krippe in Betrieb genommen worden; der mit Lärm verbundene Baubetrieb werde an die Ruhezeiten der Kinder angepasst.
Eigentlich sollte der gesamte Komplex schon längst fertig sein. Vor zwei Jahren war von "Herbst 2024" die Rede, später von Januar dieses Jahres und nun eben von Frühjahr und Sommer. Die Verzögerung hatte diverse Gründe.
Die selbstbewussten Hechthausener Politikerinnen und Politiker hatten übrigens zunächst mit der Idee gefremdelt, die Zuständigkeit für die Kindertagesstätten - wie Osten und die Stadt Hemmoor auch - an die Samtgemeinde Hemmoor abzutreten. Doch irgendwann und nach etlichen Diskussionen war dieser Schritt unausweichlich; und erwies sich für Hechthausen letzten Endes jetzt als ein Glücksfall.
Kita in der Nähe der Grundschule
Nach längerer Grundstückssuche entschied man sich für ein Areal mitten im Wald und in der Nähe der Grundschule. Baulich stand übrigens die Kita-Einrichtung in Althemmoor "Pate". Dort handelt es sich jedoch um fünf Gruppen, in Hechthausen zurzeit nur um zwei Kita- und eine Krippengruppe. Doch das durchdachte Konzept ist so angelegt, dass es ausbaufähig wäre. Ein Gebäudeteil, in dem sich aktuell die Sozial- und Büroräume des Personals befinden, könnte bei Bedarf kurzfristig in eine weitere Gruppeneinrichtung umgewandelt werden. Zudem gibt es genügend Platz für einen weiteren Anbau, falls es notwendig sein sollte. Doch danach sieht es aktuell nicht aus.
In der neuen Einrichtung führt die Samtgemeinde die Regie; bei der Kita im Zentrum in der Nähe des Rathauses ist es die Kirche. Eine "Trennung" gibt es auch zwischen den Kostenschätzungen und der Realität: Die Überlegungen, das Gebäude in Klint zu erweitern, bewegten sich 2019 in einem Bereich zwischen 2 und 2,5 Millionen Euro. Doch das war planerisch nicht umsetzbar. Inzwischen muss nun die Samtgemeinde - unterstützt durch einige Fördermittel - rund sechs Millionen Euro stemmen.
Was passiert mit Gebäude in Klint?
Die Außenstelle in Klint dürfte übrigens noch einmal ein Thema werden. Die SPD hatte auf der jüngsten Ratssitzung in Hechthausen die Diskussion ins Rollen gebracht, was denn mit den freien Räumlichkeiten dort passieren soll. Zwar wird ein Teil des Gebäudes von einer Tagesmutter genutzt. Aber: "Es stellt sich die Frage der weiteren Nutzung des Gebäudes. Hier ist zu prüfen, ob und in welcher Weise eine Umnutzung erfolgen kann. Eventuelle Interessenten für eine Nachnutzung wären zu ermitteln. Alternativ ist im Hinblick auf die finanzielle Situation auch ein Verkauf des Gebäudes in Betracht zu ziehen", so Hechthausens SPD-Fraktionschef Uwe Dubbert.