
Nachbarschaftspreis für die "Engel" aus Hechthausen?
Diese "Engel" sind unbezahlbar, unverzichtbar - und preisverdächtig: Am kommenden Dienstag, 1. Oktober, fällt die Entscheidung, ob der Hechthausener Verein "Nachbarschaftsengel" auf Landesebene den "Nachbarschaftspreis" erhält.
Es ist ein Wettbewerb, der zeigen soll, "dass man mit Engagement, Mut und Leidenschaft die eigene Nachbarschaft gestalten kann". Und dass dies möglich ist, wird an der Oste seit knapp zehn Jahren unter Beweis gestellt.
Der "Deutsche Nachbarschaftspreis" war 2017 von der "nebenan.de Stiftung" bundesweit ins Leben gerufen worden, um lokale Initiativen vorzustellen, bei denen sich Menschen für ihre Mitbürger engagieren. Mit dem Preis will man diesem "wichtigen Engagement mehr Sichtbarkeit geben und den vielfältigen Einsatz für lebendige Nachbarschaften würdigen", so die Ideengeber.
Jedes Bundesland
mit fünf Projekten
In jedem Bundesland werden fünf Projekte ausgewählt, die den Kriterien entsprechen und für den Preis grundsätzlich infrage kommen. Neben Hechthausen zählen dazu in Niedersachsen drei Begegnungsstätten in Braunschweig und Hannover sowie ein Förderschulverein in Gieboldehausen, der sich für die Ganztagsbetreuung an der örtlichen Schule durch die Nachbarschaft engagiert.
In Hechthausen ist der Verein "Nachbarschaftsengel" sehr breit aufgestellt und kümmert sich um Hechthausenerinnen und Hechthausener und deren Bedürfnisse individuell im direkten Umfeld. Hinzu kommt mit dem "Engelstüvchen" eine soziale Begegnungsstätte.
"Austausch und
Miteinander fördern"
"Es ist ein Ort der nachbarschaftlichen Begegnung. Viele helfende Hände waren von Anfang an für unsere Projekte im Einsatz: Ausstellungen, Lesezimmer, Beratung, Hilfe, Geselligkeit sind nur einige Stichworte", heißt es bei dem Verein. Das "EngelStüvchen” - so würdigen es auch die Initiatoren des Nachbarschaftspreis-Wettbewerbes - sei "das Herzstück des Vereins und spielt eine zentrale Rolle bei der Förderung des dörflichen Zusammenlebens". Dort fänden unter dem Motto "Einander helfen, wo man alleine nicht mehr weiterkommt" wöchentliche Veranstaltungen wie Deutschkurse für ukrainische Geflüchtete, die Organisation von Wander- und Radtouren sowie das monatliche Kino und der Lesetreff statt: "Diese regelmäßigen Angebote fördern den Austausch und das Miteinander der Dorfbewohnerinnen und -bewohner und stärken gleichzeitig das kulturelle Leben."
Doch neben den wöchentlichen Strick-, Häkel- und Spieleabenden würden auch jährliche Veranstaltungen Höhepunkte im Dorfkalender bilden. Zu besonderen Anlässen wie dem Muttertag, dem "Tag der Nachbarn" oder dem "Tag der Bibliotheken" rücke das Engelstüvchen ebenfalls in den Mittelpunkt des Dorflebens, indem es "die Gemeinschaft mit Festen und kulturellen Aktivitäten zusammenbringt". Die Hilfsbereitschaft sei groß: "Über 80 aktive Mitglieder und zahlreiche Freiwillige tragen zur Organisation und Durchführung dieser Veranstaltungen bei."
"Große Bühne" im
November in Berlin?
Am Dienstag zeigt sich, ob Hechthausen mit seinem Konzept den Sieg auf Landesebene erringen kann und dann gemeinsam mit den Preisträgern aus den anderen Bundesländern Mitte November in Berlin bei einer feierlichen Veranstaltung einem größeren Publikum vorgestellt wird. "Mit zahlreichen Gästen aus Politik und Zivilgesellschaft ehren wir dort das ehrenamtliche Engagement in unseren Nachbarschaften auf der großen Bühne", erklärt die "nebenan. de Stiftung".
Ob der Verein von der Oste nun gewinnt oder nicht: Die Zielsetzung, als "Engel von nebenan" den Nachbarschaftsgedanken zu pflegen, wird man in Hechthausen auch im zehnten Jahr des Bestehens auf jeden Fall fortsetzen.