23 Ärztinnen und Ärzte haben sich mit einem offenen Brief an die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung gewandt. Foto: Stefan Sauer/dpa
23 Ärztinnen und Ärzte haben sich mit einem offenen Brief an die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung gewandt. Foto: Stefan Sauer/dpa
Offener Brief von 23 Ärzten

Cuxhavener und Stader Ärzte warnen vor McDonald's-Neubau in Hemmoor

von Redaktion | 17.06.2025

Ärztinnen und Ärzte aus Cuxhaven und Stade wenden sich gegen den geplanten McDonald's-Standort im Zentrum Hemmoors. Sie warnen vor gesundheitlichen Folgen für Kinder und Jugendliche und fordern einen alternativen Standort.

Vor 13 Wochen haben sich 23 Ärzte aus den Landkreisen Cuxhaven und Stade mit einem offenen Brief an die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung in der Stadt und Samtgemeinde Hemmoor, sowie des Landkreises Cuxhaven gewandt.

In dem offenen Brief äußern sie massive Bedenken gegen den Bau eines McDonald's-Restaurants an der B495 im Zentrum von Hemmoor. Bis heute blieb der Brief unbeantwortet. Kurz vor der öffentlichen Auslegung der Bauunterlagen in der Hemmoorer Verwaltung fordern die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner erneut, den geplanten Standort aufzugeben. Sie verweisen dabei auf die steigende Zahl übergewichtiger Kinder und Jugendlicher in Deutschland und die gesundheitlichen Folgen.

Langzeitfolgen bei Adipositas im Kindesalter

Die Ärztinnen und Ärzte warnen vor Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Problemen, Diabetes oder psychischen Störungen - alles mögliche Langzeitfolgen von Adipositas im Kindesalter.

Unterstützt wird ihre Haltung durch aktuelle Daten der Kaufmännischen Krankenkasse. Demnach waren im Jahr 2023 rund 5,2 Prozent der sechs- bis 18-Jährigen krankhaft übergewichtig - ein Anstieg um 40 Prozent im Vergleich zu 2008. Besonders betroffen seien Jungen.

Die Mediziner berufen sich auch auf das Leitbild der Samtgemeinde Hemmoor, die das Siegel "Kinderfreundliche Kommune" trägt. 

Standortwahl nach Angaben der Ärzte keine Nebensache

Die Standortwahl sei nach Angaben der Ärztinnen und Ärzte keine Nebensache. Sie sei eine zentrale Maßnahme für erfolgreiche Verhältnisprävention und für eine gesundheitsfördernde kommunale Umgebung. In ihrem offenen Brief fordern sie Politik und Verwaltung auf, im Sinne der jungen Generation zu handeln - und sich für einen alternativen Standort des Fast-Food-Restaurants einzusetzen.

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