Winschen, Tauchen, Retten: Marine übt im Kreidesee Hemmoor
Marinetaucher üben im Kreidesee Hemmoor anspruchsvolle Rettungseinsätze. In einem Nachtmanöver auf der Elbe trainiert die Stader Feuerwehr mit den Marinefliegern.
Taucher der Marine üben noch bis Freitag (19. Dezember 2025) im Kreidesee. Sie trainieren das Tauchen bei Tag und Nacht und das Verhalten bei Notfällen. Neben der Hilfe für Verletzte, etwa nach einem Tauchunfall, üben die Taucher auch die Bergung von Verletzten. Dazu ist bei der Übung vorübergehend ein Hubschrauber dabei. Er fliegt mit einem langen Seil über den See und kann daran Menschen zum Ufer bringen. An dem Training beteiligten sich rund 20 Menschen.
Die Tauchbasis am Kreidesee Hemmoor wird regelmäßig für die Ausbildung von Tauchern der Deutschen Marine genutzt. Die Ausbildungsleitung hat die Inspektion "Überleben auf See" der Marineoperationsschule Bremerhaven.

Im Dunkeln auf der Elbe trainiert
Die Bootsgruppe der Stader Feuerwehr hat zudem an zwei Tagen zusammen mit den Marinefliegern auf der Elbe bei Dunkelheit trainiert. Im Mittelpunkt standen das Herablassen und Heraufziehen von Personen, auch Winschen genannt, an einer Seilwinde während der Fahrt. Das berichten die Retter in den sozialen Medien. Am Montag wurde zum Winschen ein Gewicht eingesetzt. Zuvor war das Szenario bereits mit Menschen geübt worden, berichtet Feuerwehrsprecher Stefan Braun.

Einsatzkräfte werden vom Boot zum Hubschrauber gezogen
Dabei wurden Soldaten mit Hilfe der Seilwinde bei einer Fahrgeschwindigkeit von 20 Knoten (etwa 37 km/h) auf der Arbeitsplattform des Lösch- und Hilfeleistungsbootes Henry Köpcke abgesetzt. Anschließend wurden die Mitglieder der Feuerwehr-Bootsgruppe in den Hubschrauber der Marine gezogen.
Dem Marinefliegerkommando unterstehen die Seeluftstreitkräfte der Bundeswehr. Die Marineflieger aus Nordholz übernehmen an der deutschen Nordsee die Aufgabe der Search and Rescue (SAR), also der Suche und Rettung von Menschen in Seenot, und unterstützen die zivilen Einsatzkräfte bei zahlreichen anspruchsvollen Einsätzen auf dem Wasser - auch auf der Elbe.

Das ist die Marineoperationsschule in Bremerhaven
Die Marineoperationsschule (MOS) ist die zentrale Ausbildungseinrichtung der Deutschen Marine für Taktik, Navigation und Kommunikation. In Bremerhaven "lernen vor allem diejenigen ihr Handwerk, die ein Marineschiff zu einem Kampfschiff machen. Die sogenannten 'Operateure' bedienen die Sensoren und Waffen eines Kriegsschiffs; ihr Arbeitsplatz nach der Ausbildung an Land ist die Operationszentrale an Bord", heißt es vonseiten der Bundeswehr.
In der Ausbildung an der MOS kommen den Angaben zufolge die Navigateure - sie steuern ein Schiff oder Boot der Marine im Frieden und im Ernstfall - und die Funker hinzu. Ihre künftigen Arbeitsplätze sind Brücke und Funkraum.
An der MOS finden die Lehrgänge statt: Navigation für die Navigateure, Fernmelde- und Signaldienst für die Funker und Signäler, Operationsdienst Unterwasser und Überwasser für die Radar- und Sonarleute sowie Elektronische Kampfführung für besonders spezialisierte Operateure. Neben der Fachausbildung erhalten Marinerekruten an der Schule auch ihre militärische Grundausbildung. Pro Jahr durchlaufen rund 4000 Schüler gut 200 Lehrgänge. Ein Lehrgang "Überleben in See" für das fliegende Personal der gesamten Bundeswehr komplettiert den Lehrbetrieb in Bremerhaven. (fe/red/dpa)