
Igelhilfe im Cuxland: So helfen Sie den niedlichen Stacheltieren durch den Winter
Der Winter steht vor der Tür und das bedeutet für die stacheligen Säugetiere vor allem eines: Speckpolster anfressen und ein Winterquartier finden. Doch dabei geraten die Igel immer häufiger in Gefahrensituationen, die für sie tödlich enden können.
Zur jetzigen Zeit ist es nicht ungewöhnlich, junge Igel auch tagsüber im Garten zu sehen. Denn bei den milden Temperaturen kann der Nachwuchs von Igeln sogar noch im Winter unterwegs sein, um sich ein Speckpolster für den Winterschlaf anzufressen. Die Tiere dabei zu unterstützen ist einfacher, als man vielleicht im ersten Moment denkt.
Der Speiseplan von Igeln besteht zum größten Teil aus tierischem Eiweiß. "Dazu zählen Regenwürmer, Käfer, Spinnen, Raupen, Schnecken und andere Kleintiere, aber gelegentlich auch Eier von bodenbrütenden Vögeln", erklärt Jana Jensen, Leiterin der NABU-Regionalgeschäftsstelle Elbe-Weser. Die Gärten sollten also so gestaltet sein, dass sich dort viele Insekten ansiedeln - denn nur so findet der Igel genügend Nahrung. "Mit einem stets kurz gemähten Rasen, versiegelten Flächen, immergrünen Pflanzen und ausgekratzten Beeten kann der Igel nichts anfangen. Stattdessen ist im Garten Vielfalt angesagt", weiß Jensen. Gartenbesitzer sollten auf einheimische Pflanzen setzen, da diese die meisten Insekten anlocken. Die Osterbrucherin Stefanie Röse, die es sich mit ihrer Igelstation zur Aufgabe gemacht hat, den kleinen Insektenfressern zu helfen, ergänzt: "Die Igel sollten das ganze Jahr über gefüttert werden. Dabei ist darauf zu achten, dass sie Fleischfresser sind - für die Fütterung bietet sich also Katzenfutter an." Zudem vertragen Igel keine Milch und fressen auch kein Obst oder Gemüse. Für die Fütterung gibt es spezielle Igelhütten zu kaufen, in die weder Katzen noch Ratten gelangen können.

Die Igel unterstützen und schützen
"Wer weiß, dass er einen Igel in seinem Garten hat oder den Tieren einfach etwas Gutes tun möchte, sollte ihnen ein Überwinterungsquartier anschaffen", erklärt die Osterbrucherin Stefanie Röse. Geeignete Winterquartiere sind beispielsweise Igelhäuser aus Holz oder Haufen, die aus Buschwerk, Blättern, Reisig und Ästen bestehen. Außerdem sollten den Tieren durch "Igelstraßen" Wege zum Garten zugänglich gemacht werden. "Durch engmaschige oder dichte Zäune können die Igel nicht durch. Man sollte also kleine Lücken lassen", so Röse.
Weitere Probleme sind Fallen, Gifte und Mähroboter. Die Fallen können den kleinen Igeln die Füße abtrennen und sollten lieber dort aufgestellt werden, wo die stacheligen Säugetiere sie nicht erreichen. Wenn die Tiere Gift fressen, das für Schnecken oder Ratten ausgelegt ist, sterben sie einen qualvollen Tod. Die Osterbrucher Igelexpertin klärt auf: "Fressen die Igel Gift, lösen sich ihre inneren Organe auf und man hört sie schrecklich laut aufschreien, bevor sie dann sterben." Auch Mähroboter werden schnell zur Todesfalle: Sie verletzen das Gesicht der Igel und zerschreddern ihren Nachwuchs. Um das zu verhindern, sollten die Mähroboter nicht die gesamte Nacht über eingeschaltet sein. "Und allgemein sollte man immer, bevor man an einer Stelle in seinem Garten arbeitet, überlegen, ob sich dort nicht ein Igel befinden könnte", appelliert Röse.
Bei Igelfunden oder für Tipps zur Pflege ist Stefanie Röse unter der Telefonnummer (01 60) 95 79 80 61 zu erreichen.