Ahlenmoor Birken Wollgras Tümpel
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Start im Frühjahr

Moorschutz: NABU vernässt 200 Hektar im Ahlenmoor

von Redaktion | 02.01.2023

Wanna. Es soll das größte Moorvernässungs-Projekt in Deutschland, wenn nicht gar in Europa werden: die Wiederherstellung von 200 Hektar Hochmoor im Ahlenmoor nördlich von Flögeln. Das Projekt des Naturschutzbunds NABU könnte im Frühjahr starten.

Auf diesen rot schraffierten Flächen östlich der Kreisstraße von Flögeln nach Wanna soll das neue Hochmoor entstehen. Grafik: NZ/Schnibbe

Dr. Hans-Jürgen Ropers, Vorsitzender des NABU in Cuxhaven, jedenfalls ist da optimistisch: "Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir im Frühjahr mit den Baggerarbeiten beginnen können." Eigentlich wollte der NABU schon jetzt, zur Jahreswende, mit seinem Millionen-Projekt loslegen. Doch laut Ropers fehlt noch die wasserrechtliche Genehmigung durch den Landkreis. Die, davon geht der Nabu-Kreischef aus, werde aber in den nächsten Wochen kommen. Das Raumordnungsverfahren für den dort ursprünglich geplanten Torfabbau hat der Kreis bereits gestoppt.

Finanziert aus dem NABU-Klimafonds

Im Sommer hatte der Naturschutzbund Deutschland (NABU) überraschend bekannt gegeben, dass er im Ahlenmoor, dem größten Hochmoor-Gebiet im Cuxland, 200 Hektar, also umgerechnet mehr als 280 Fußballfelder, als Moor wiederherstellen will. Finanziert wird das millionenschwere Projekt aus dem Klimafonds, den der Naturschutzbund im April zusammen mit der Handelskette Rewe aus der Taufe gehoben hat. 25 Millionen Euro will Rewe in den nächsten fünf Jahren für Klimaschutz-Projekte bereitstellen.

Im Ahlenmoor übernimmt der NABU bislang landwirtschaftlich genutzte Flächen, die ursprünglich an die Firma Gramoflor aus Vechta verkauft werden sollten. Gramoflor wollte dort Torf abbauen, war aber von seinen Plänen wieder abgerückt, nachdem Firmenchef Josef Gramann nach Gesprächen im Kreishaus den Eindruck hatte, dass sein Projekt politisch nicht gewollt sei. So entstand dann die Idee, dort das Hochmoor zu restaurieren.

Der NABU, mit dem der Torfproduzent schon öfter zusammengearbeitet hat, will dort nämlich Torfmoose und typische Moorpflanzen aussäen, so dass sich dort wieder ein Hochmoor entwickeln kann. Hochmoore, sagt Ropers, leben davon, dass der Boden nährstoffarm ist. Da die Flächen aber bislang intensiv landwirtschaftlich genutzt wurden, müssen im Ahlenmoor erst einmal die Bagger anrollen. "Dort stecken noch jede Menge Nährstoffe im Boden. Deshalb müssen wir die oberste Schicht abtragen, bevor wir dort vernässen können", sagt Ropers. Wenn man sofort vernässen würde, würden dort Gase wie Methan und Lachgas entstehen - weit klimaschädlichere Gase als Kohlendioxid, erläutert der NABU-Mann.

Für Ropers, der sich seit langem für den Naturschutz im Cuxland stark macht, ist das Ahlenmoor-Projekt ein ganz Besonderes: "Das Schöne ist, dass die Flächen sich dort direkt an das bestehende Naturschutzgebiet anschließen. Damit kriegen wir dort das größte zusammenhängende Naturschutzgebiet nach dem Nationalpark."

Von Inga Hansen

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