
Pilotprojekt aus dem Kreis Cuxhaven: So bringt KI sauberes Wasser in unsere Flüsse
Ein innovatives Wassersondenprojekt setzt auf Künstliche Intelligenz, um die Gewässerqualität zu verbessern und Verschmutzungen schneller zu erkennen. Trotz Kinderkrankheiten bleibt die Vision eines ausgefeilten Wassermanagements lebendig.
Es geht um sauberes Wasser und wie Künstliche Intelligenz (KI) seinen Beitrag dazu leisten kann. Von diesem Pilotprojekt soll letztlich nicht nur die kleine Aue zwischen dem Balksee Wingst und dem Hafen in Neuhaus profitieren. Auf lange Sicht ist das noch kleine Naturschutzprojekt als ausgefeiltes Wassermanagement und weltweites Wachstum angedacht.
Weil es den meisten Flüssen schlecht geht, soll ihnen durch eine Stimme gegeben werden. Das smarte Wassersondenprojekt Nala, gestützt von Künstlicher Intelligenz, geht in eine neue Runde und wird nach aufgetauchten Kinderkrankheiten der Sonde "Nala 1" weiterentwickelt.
Das ist das Ergebnis einer Zusammenkunft von Unterhaltungsverbänden, Anglern, Wissenschaftlern und Naturschützern. Auf Initiative von Elke Freimuth (Belum) von ihrer Naturschutzorganisation wilde-natur.com kam es vor einigen Tagen zu einem "Wassersymposium", um sich auszutauschen und den künftigen Kurs abzustecken. Froh zeigte sich die Initiatorin darüber, dass alle von der Idee und ihrer Weiterentwicklung nach wie vor von überzeugt sind.
Als Pilotprojekt wurde "Nala 1" bewusst aus einfachen und günstigen Mitteln selbst entwickelt und in der Aue ausgebracht. In Echtzeit wurden Daten zu Temperatur, Sauerstoffgehalt oder pH-Wert des 20 Kilometer langen Nebenflusses der Oste gesammelt und übermittelt. Das habe auch eine zeitlang ganz gut funktioniert, bis es zu Störungen kam. Jetzt hat "Nala 1" wegen Wartungsarbeiten Sendepause.
Initiatorin Elke Freimut erläutert, dass es Ziel bleibe, dass die Sonden die Daten stabil live senden. Daher wird weiterhin an einer dauerhaft funktionierenden technischen Lösung gefeilt. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet. Als Doktorandin arbeitet die Wasser-Expertin Julia Steiwer von der Uni Bremen daran. Mit im Boot ist der Experte für Ökosystemananalysen, Prof. Dr. Gerd Liebezeit.

Angler zeigen großes Interesse
Großes Interesse an so einer Sondentechnik der Gewässerreinheit haben zum Beispiel die Angler. Vom Anglerverband Niedersachsen ist Friedhelm Pöppe, Regionsleiter Elbe/Unterweser Feuer und Flamme für das Projekt. Von Haus aus ist er Elektrotechniker und Nautiker und strebt jetzt an, eine robustere Sonde, die verschiedene Parameter misst, im Eigenbau zu entwickeln. Bauen und ausprobieren möchte er den Prototypen bei sich zu Hause in Elsfleth. Walter Zehm, 2. Vorsitzender des Angelsportvereins Neuhaus, weiß als Gewässerwart um die Erleichterung, für die eine solche Technik mit Datenlieferung im Minutentakt sorgen könnte. Noch muss er als Gewässerwart Messungen von Sauerstoffgehalt, pH-Wert oder Temperatur mühsam händisch vornehmen.
Das langfristige Projektziel ist groß gesteckt: Schöpfwerke oder Schleuse sollen anhand der gemessenen Daten effizienter gesteuert werden. Mithilfe solch eines digitalen Frühwarnsystems könnte man künftig Verschmutzungen schneller bestimmen.