
Offene Atelier-Türen im Kreis Cuxhaven: Kreative Köpfe zeigen, wie Kunst entsteht
Die Vielfalt der Kunst - im Kreis Cuxhaven ist sie besonders ausgeprägt. Rund 100 Künstlerinnen und Künstler, Ateliergemeinschaften und Malgruppen öffneten am Sonntag zum "Tag des offenen Ateliers" ihre Arbeits- und Ausstellungsräume.
Einmal mehr stellte das Regionalforum Unterweser unter Beweis, wie hoch die Künstlerdichte im Kreis Cuxhaven ist und wie vielgestaltig die von ihnen geschaffenen Werke sind. Nicht nur Maler und Malerinnen beteiligten sich am "Tag des offenen Ateliers", sondern auch Keramik- und Objektkünstler, Fotografen und Bildhauer. Ob Steampunk, Upcycling mit Papier, abstrakte Acrylmalerei, Windharfen oder Collagen aus Plastikmüll - die Bandbreite der am Sonntag gezeigten Kunsttechniken war riesig.
Überall im Cuxland, in Bremerhaven und Cuxhaven erwartete die Besucher zwischen 11 und 18 Uhr eine einladend geöffnete Tür zu einem Atelier oder Ausstellungsraum und dahinter ein(e) gastfreundliche(r), gesprächsbereite(r) Künstler(in).

Oder gleich vier, wie in der "Atelieretage 42" in Cuxhaven. Claudia Domeyer, Anke Rösner, Sigrid Weiss und Birgit Alberts gaben Einblicke in ihr vielfältiges Schaffen und sprachen mit den Besuchern über ihre Werke, die so unterschiedlich sind wie ihre Urheberinnen. Während Birgit Alberts den Gästen ihre "Frauenpower-Bilder" - ein Mix aus Fotografie, Computer-Bildbearbeitung und Collage-Technik - präsentierte, gab Claudia Domeyer unter anderem ihr Kunstobjekt aus Fischgräten zum Betrachten frei. "Ich mag es, dem Alten etwas Schönes zu entlocken", sagte Domeyer.
Louis-Vuitton-Tasche ist aus Beton gefertigt
Ein ebenso ungewöhnliches Material nutzt der Cuxhavener Oliver Bode für seine Kunstwerke: Beton. Ob ein Golfspieler im Picasso-Stil, eine superschwere Louis-Vuitton-Tasche oder die Skulptur "Hugo", die an Edvard Munchs "Schrei" erinnert - im Garten am Rudolf-Kinau-Weg gab es für die Besucherinnen und Besucher viel zu sehen. "Beton ist ein sehr vielseitig einsetzbarer Werkstoff", erklärte Oliver Bode.

Etwas versteckt, im Otterndorfer Gewerbegebiet, öffnete die Künstlerin Jasna Pauli die Pforten ihres Ateliers. Seit ihrer Kindheit sei die Kunst der Inhalt ihres Lebens, erläuterte die aus der Nähe von Belgrad stammende Malerin. Bestimmendes Motiv in ihren Bildern ist der Mensch, die bevorzugten Techniken sind Ölmalerei, Aquarell, Monotypie und Zeichnen.
Nicht nur Kunst, sondern auch Poesie und Musik gab es bei Cordula Clausen in Neuhaus zu bewundern. Die Künstlerin, Autorin und Coachin hatte sich mit der Musikerin und Schauspielerin Jutta Hoppe Verstärkung ins Haus geholt. Beide Frauen begeisterten die Gäste mit poetischen Klangwellen. Außerdem zeigte Cordula Clausen einige Werke ihres Onkels, des "Watt- und Lüchttoorn-Molers" Peter Clausen.
Hautnah dabei sein, wenn Kunst entsteht - diese Einladung sprach der Maler Wolfram Beil in Cuxhaven an alle interessierten Kunstfreunde aus. Die Besucherinnen und Besucher erlebten "live und in Farbe", wie Beil ein neues Porträt, eine Gärtnerin mit Spaten, anfertigte.