36 Schwimmer trotzten der eisigen Medem beim 39. Fackelschwimmen in Otterndorf
Die Zeit um den 1. Advent ist nicht unbedingt für ihr Badewetter bekannt. Doch das hielt die Schwimmer am Sonnabend nicht davon ab, sich beim 39. Fackelschwimmen ins kühle Nass der Medem zu stürzen.
36 Fackelschwimmer aus ganz Deutschland waren in diesem Jahr nach Otterndorf gekommen. Veranstalter war die Stadt Otterndorf, Ausrichter die Schwimmabteilung des TSV Otterndorf. Rund eine Stunde waren die Schwimmer unterwegs.
Feuerwehrtaucher aus Hameln - gut erkennbar an den weißen Ratten auf ihren Nikolausmützen - hatten einen beleuchteten Weihnachtsbaum auf den Schlauch eines Autoreifens montiert. "Wir erzählen die Geschichte vom Rattenfänger weiter", scherzten die Feuerwehrtaucher. "Für uns ist das ein Training im kalten Wasser. Dafür braucht man einen Grund, und das hier ist ein sehr guter Grund", sagt der Leiter der Hamelner Tauchergruppe, Michael Franke. "Wir tragen Nasstauchanzüge aus 6,5 Millimeter Neopren. Das Besondere daran ist: Diese Anzüge laufen voll, wenn man ins Wasser geht. Man muss also erst einmal verschnaufen. Das Wasser wärmt sich dann aber auf."

Angeführt vom Otterndorfer Spielmannszug, begleitet von der Polizei und der örtlichen Jugendfeuerwehr, zog der Taucher-Fackelzug mit seinen fantasievoll geschmückten Flößen von der Sole Therme in Richtung Baar-Rabe-Brücke. Das Wasser der Medem hatte knapp über null Grad Celsius und war alles andere als ein entspanntes Badegewässer. "Wir haben Stellen gesehen, die schon zugefroren waren", kommentierten die Hamelner Taucher, fügten aber hinzu: "Das Fackelschwimmen fand aber auch schon bei Eisgang statt.

Die frostigen Temperaturen konnten die Stimmung jedoch nicht trüben, als die Teilnehmer in die eiskalte Medem eintauchten.
Auch der Nikolaus war beim Fackelschwimmen dabei
Begleitet von einem DLRG-Boot mit dem Nikolaus an Bord ging es in Richtung Großer Specken, wo zahlreiche Zuschauer auf die Truppe warteten. Im Schein der Fackeln zogen die Schwimmer mit ihren beleuchteten Schwimminseln an den Zuschauern vorbei, die sich bei kalten Temperaturen mit Bratwurst und Glühwein warmhielten. Von dort waren es nur noch wenige hundert Meter bis zur Goethebrücke. In der Soletherme wartete eine warme Dusche - anschließend gab es Erbsensuppe.
Von Joachim Tonn