500 Tiere aus neun Vereinen bei der Otterndorfer Geflügelschau
Über 500 prächtige Tiere und die bange Frage nach der Vogelgrippe prägten die Otterndorfer Geflügelschau. Lennard Böhm führt die Tradition fort und zeigt seine "Bielefelder Kennhühner".
Von Inga Kasparek
Es gackert, es kräht, es liegt eine gewisse Anspannung in der Luft. Über 500 Tiere aus neun Vereinen buhlen um die Gunst der Besucher in der Otterndorfer Reithalle.
Lennard Böhm, mit seinen 27 Jahren sicherlich einer, der die Tradition des inzwischen seit 141 Jahren bestehenden Rassegeflügelzüchter-Vereins Otterndorf fortführt, zeigt uns sein bevorzugtes Federvieh, die "Bielefelder Kennhühner". Diese Rasse fasziniert ihn bereits seit Kindertagen, ist sie doch die einzige, bei der man bereits einen Tag nach dem Schlüpfen das Geschlecht erkennen kann.
Deutliche Unterschiede in der Farbe machen möglich, was sonst erst nach der Kammbildung der Hähne festzumachen ist, eine ganze Familie davon präsentiert der junge Züchter vor Ort und er weiß viel über sein Hobby zu berichten.
Am Wochenende hatte der RGZV Otterndorf zur Kreisverbands-Schau der Rassegeflügelzüchter interessierte Besucher und alle Züchter in die Reithalle am Funkturm eingeladen. Im Gegensatz zu den Jahren zuvor war der RGZV diesmal ziemlich früh an der Reihe, bis zum Schluss stand die bange Frage im Raum, ob die Veranstaltung wegen der aktuellen Vogelgrippe überhaupt stattfinden darf. Sie durfte und die Erleichterung darüber war dem 1. Vorsitzenden Frank Hellmick deutlich anzumerken, als er zur Eröffnung der Ausstellung einige Worte an die anwesenden Gäste und Vereinsmitglieder richtete. Seit 16 Jahren leitet er die Geschicke des Vereins, noch längere Erfahrung, nämlich 36 Jahre, kann er als Ausstellungsleiter vorweisen. Er teilte sich die Begrüßung unter anderem mit Otterndorfs Bürgermeister Claus Johannßen, ebenfalls Hühnerhalter und Freund dieses traditionellen, generationsübergreifenden Hobbys.
Die Jugendleiterin Julia Hagenah wusste zu berichten, dass knapp ein Fünftel der ausgestellten Tiere den Jungzüchtern zuzuordnen sind. Keine Selbstverständlichkeit in der heutigen Zeit. Es wurde überhaupt schnell klar: Die Gemeinschaft, das gesellige Miteinander, die Verbindung von Alt und Jung ergeben zusammen ein funktionierendes Vereinsleben, dem dann auch die Treue gehalten wird. So konnte beispielsweise Hans-Volker Feldmann begrüßt werden, kommunales Politik-Urgestein, und mit seinen 86 Jahren auch ein Urgestein des Vereins.
Michael Bornemann erhielt eine Auszeichnung für zehnjährigen Ausstellungserfolg und Grüße vom befreundeten RGZV Bremerhaven blieben auch nicht aus.