"Das macht Angst": Lichterkette setzt in Otterndorf ein Zeichen für die Demokratie
Rund 100 Kerzen, Laternen, Lichterketten und Taschenlampen erleuchteten den Otterndorfer Kirchplatz. Hier wurde eine "Lichterkette für Demokratie und Frieden" gebildet. Jung und Alt machten sich auf den Weg, um ein Zeichen zu setzen.
Zu dieser Aktion hatte der Verein "Mahlwerk" aufgerufen. Das Ziel war es, am Sonnabend (22. Februar 2025) vor der Wahl ein Zeichen zu setzen. "Wir stehen hier zusammen, weil die Wahlen anstehen. Gerade gibt es eine undemokratische Tendenz im Land, die uns Angst macht. Wir wollen ein kleines Zeichen setzen, dass wir da sind", erklärt Jenny Bartels, Mitglied des Vereins.
Der 35-jährigen Otterndorferin ist es wichtig, dass die Menschen für Frieden und Demokratie einstehen. Die "Lichter der Vernunft" würden langsam ausgehen, daher sei es nun umso mehr an der Zeit, für die eigenen Werte einzustehen.

Für die eigene Meinung einstehen
"Der Hass ist angekommen und das macht Angst", beginnt Bartels ihre Begrüßung. Die rassistischen und frauenfeindlichen Kommentare würden zunehmen. Die Otterndorferin ist sich sicher: "Wenn die Wahlen das ergeben, was wir fürchten, müssen wir umso lauter werden." Nach der Begrüßung gab es Live-Musik, und alle Anwesenden sangen gemeinsam Lieder für Frieden und Demokratie.
Bartels bittet darum, dass die Menschen für ihre Meinung einstehen sollen. Wer denkt, dass gerade etwas falsch läuft, solle das sagen. "Seid ruhig die Spaßbremse. Haltet dagegen, wenn jemand etwas Rassistisches oder Diskriminierendes sagt", fordert Jenny Bartels die Anwesenden auf. Es bedarf zwar Mut, miteinander zu sprechen, aber die Bürgerinnen und Bürger dürften nicht zulassen, dass undemokratische Parteien an die Macht kommen. Das Wichtigste sei dabei aber immer noch, vernünftig und sachlich miteinander umzugehen.
Bartels ist zuversichtlich: "Ich habe die Hoffnung, dass wir irgendwann in einer friedlichen Welt leben können, in der diese Art von Lichterketten nicht mehr nötig sind."

Die Demokratie bewahren
Auch die beiden Otterndorferinnen Daniela und Mira (Namen sind der Redaktion bekannt) waren Teil der "Lichterkette für Demokratie und Frieden". Sie waren sich beide einig: "Wir wollen, dass die Demokratie erhalten bleibt." Sie hoffen, dass wenige Menschen rechts wählen - "das wäre toll". Daniela und Mira fanden jedoch, dass es noch zu wenige Menschen auf dem Kirchplatz waren. Es hätten noch mehr für die Erhaltung der Demokratie einstehen können.
Monika und Theresa Grell sind aus Hechthausen angereist. "Wir wollen zeigen, dass aktuell viel schiefläuft im Land", erzählt Monika Grell. Ihre Begleiterin ergänzt: "Wir müssen etwas tun, damit sich das Geschehene nicht wiederholt. Da wird einem Angst und bange."
