Das hat die neue Tourismuschefin Ulrike Meyer in Otterndorf vor
Ulrike Meyer ist seit dem 1. Mai Otterndorfs neue Tourismuschefin. Die frühere Marketing-Teamleiterin kennt sich in der Medemstadt bestens aus - und möchte ein Gleichgewicht zwischen Einheimischen und Gästen schaffen. Das sind ihre Pläne.
In Otterndorf ist Ulrike Meyer wahrlich keine Unbekannte. Schon seit 17 Jahren mischt die 47-Jährige im Tourismus mit, zunächst bei der 2007 gegründeten Otterndorf Marketing GmbH und nach deren Auflösung als Leiterin des Teams "Marketing" im städtischen Fachbereich Tourismus. Mit "Enthusiasmus und großer Freude" will Ulrike Meyer ihren neuen Job angehen, wie sie im Pressegespräch mit unserer Redaktion verrät.
Als dringlichste Aufgabe bezeichnet sie es, die Umstrukturierung der städtischen Tourismus-Abteilung abzuschließen, "damit wir wieder zu 100 Prozent Fahrt aufnehmen können". Schon im vergangenen Jahr habe es erste Gespräche gegeben, wie sich das Team organisatorisch am besten aufstellen könne. Die Stelle, die durch Meyers Wechsel an die Tourismus-Spitze frei geworden ist, soll so schnell wie möglich wiederbesetzt werden, versichert Stadtdirektor Frank Thielebeule.
Kultur soll stärker an den Tourismus andocken
Anders wie bei ihrer Vorgängerin Sabine Gütlein, die sich auch um touristische Einrichtungen in anderen Teilen der Samtgemeinde gekümmert hat, wird Ulrike Meyers Augenmerk komplett auf den Tourismus in der Stadt Otterndorf liegen. Und: Die Kultur soll noch stärker an den Tourismus angedockt werden.
Für Ulrike Meyer stehen in den nächsten Wochen und Monaten gleich vier große Projekte an. Neben der Vertiefung der Planungen für die Erneuerung der Strandpromenade steckt die gebürtige Rostockerin mitten in den Vorbereitungen für das Altstadtfest. "Ich habe gerade alle Verträge mit den DJs und Bands unterschrieben", berichtet Meyer. Auch die 625-Jahr-Feier der Stadt Otterndorf im kommenden Jahr wirft bereits ihre Schatten voraus und beschäftigt die Tourismuschefin.
Schon lange diskutiert und von der Politik sehnlichst erwartet wird das Tourismusentwicklungskonzept, das als roter Faden und strategischer Rahmen für die künftige Entwicklung des Tourismus im Nordseebad Otterndorf dienen soll. Die Basis dafür, die Gästestrukturanalyse, sei mittlerweile abgeschlossen, sagt Ulrike Meyer. "Wir werden die Ergebnisse demnächst im Tourismusausschuss präsentieren." Begleitet wird die Untersuchung von einem spannenden Studentenprojekt: Der Masterstudiengang einer italienischen Hochschule nimmt die Otterndorfer Gästestrukturanalyse genau unter die Lupe.
Apropos Gäste: Um die Sommermonate muss sich Ulrike Meyer sicherlich keine Sorgen machen, aber wie kann man potenzielle Urlaubsgäste in der Nebensaison nach Otterndorf locken? Von der Politik hat die Tourismus-Abteilung den Auftrag bekommen, eine spezielle Gästekarte zu entwickeln. "Wir gehen in dieser Sache noch in den Austausch", sagt Ulrike Meyer und meint damit den Landkreis Cuxhaven. Denn aus ihrer Sicht sollte man ein solches Angebot etwas größer aufziehen.
Sie schätzt den Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen, nicht nur beim Landkreis, sondern auch bei der Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH oder in der Wurster Nordseeküste. "Wir sind eine große Familie, es gibt kein Konkurrenzdenken", erklärt Ulrike Meyer.
Den Tourismus in Otterndorf weiterzuentwickeln und dabei das Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen der Menschen vor Ort einerseits und dem Tourismus anderseits herzustellen, wird eine weitere wichtige Aufgabe von Ulrike Meyer sein. "Der Fokus wird zukünftig größer gezogen", kündigt die neue Tourismuschefin an. Einen Urlaubsort weiterzuentwickeln, bedeute nicht nur, gästeorientiert zu planen und zu handeln. Dazu gehöre auch, die Menschen vor Ort mitzunehmen. "Es bringt nichts, eine Entwicklung gegen die eigene Bevölkerung zu tun."
Ulrike Meyer will in die Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Otterndorf einsteigen und dabei auch deutlich machen, welche Vorteile der Tourismus der Stadt bereits gebracht hat. "Einrichtungen wie die Spiel- und Spaßscheune und die Soletherme gibt es nur, weil wir so viele Gäste haben."