Stadtmalerin Yvette Kießling hat ihr Domizil im Gartenhaus am Süderwall bezogen und wird dort bis Mitte Mai wohnen. Otterndorf bezeichnet die Künstlerin als ihren persönlichen "Kraftort". Foto: Mangels
Stadtmalerin Yvette Kießling hat ihr Domizil im Gartenhaus am Süderwall bezogen und wird dort bis Mitte Mai wohnen. Otterndorf bezeichnet die Künstlerin als ihren persönlichen "Kraftort". Foto: Mangels
Kunststipendium

Die Stadtmalerin ist da: Diese Pläne hat Yvette Kießling für ihre Zeit in Otterndorf

von Christian Mangels | 01.04.2025

Die Stadtmalerin ist da: Yvette Kießling, erste Empfängerin des Kunststipendiums "Gartenhaus am Süderwall", hat ihr Domizil in Otterndorf bezogen. Die Medemstadt kennt die Leipziger Künstlerin bereits gut.

Elf Jahre ist es her, dass Yvette Kießling zum ersten Mal nach Otterndorf kam. Damals präsentierte die Künstlerin ihre Arbeiten in der Galerie der Stadtscheune im Rahmen der Griffelkunst-Schau - und verliebte sich Hals über Kopf in die Medemstadt. Mehrere Kurz-Besuche folgten, "aber immer nur zwei bis drei Tage", erzählt die Malerin. Immer mehr verfestigte sich der Wunsch nach einem längeren Aufenthalt in Otterndorf. Und dieser Wunsch wird nun wahr - mit dem neu geschaffenen Kunststipendium. "Ein Ort, der so traumhaft ist, muss doch gemalt werden", sagt Yvette Kießling voller Tatendrang.

Yvette Kießling, Jahrgang 1978, stammt aus Ilmenau in Thüringen und hat in Leipzig von 1997 bis 2003 an der Hochschule für Grafik und Bildkunst der Klasse für Malerei bei Arno Frank studiert. Bis 2007 war sie Meisterschülerin bei Rink. Ihr Atelier befindet sich in der ehemaligen Leipziger Baumwollspinnerei. Dort ist sie jedoch eher selten anzutreffen. Die Landschaftsmalerin ist am liebsten draußen unterwegs, schleppt ihre Ausrüstung auch gerne in unwegsames Gelände. Unter anderem in Tansania, Sansibar, Marokko und Vietnam hat die Malerin schon gearbeitet.

Die Natur inspiriert die Malerin zu farbintensiven Bildern

Ob im norddeutschen Moor oder in den Tropen - die Natur inspiriert sie zu farbintensiven Bildern, die anschließend im Steindruck in mehreren Schichten übereinandergelegt werden und so ihre surreale, traumhafte Wirkung erhalten. Eine besondere Rolle in ihrem Schaffen spielt die Elbe, die sie schon seit mehr als 20 Jahren malt. Sie hat den Strom von der Quelle bis zur Mündung auf ihren Bildern und Lithographien eingefangen.

Für ihre Zeit Otterndorf hat sich Yvette Kießling drei Pläne vorgenommen: Zum einen will sie das Watt malen und überlegt, ihre Staffelei sogar mitten in der Schlicklandschaft aufzustellen. Aber auch das Otterndorfer "Hinterland" mit seinen üppigen, fruchtbaren Feldern und Entwässerungsgräben findet die Künstlerin interessant und "malwürdig". Am Dienstag war sie dafür bereits in Ihlienworth unterwegs. Und der dritte Plan? "Das bleibt noch offen". Yvette Kießling will sich überraschen lassen von der Stadt Otterndorf, die sie als ihren persönlichen "Kraftort" bezeichnet. Eine Idee wäre, die Medem auf die Leinwand zu bringen.

Am Donnerstag, 3. April, 18 Uhr wird Yvette Kießling im Johann-Heinrich-Voß-Haus offiziell begrüßt. Kunst-Interessierte sind eingeladen, die Malerin persönlich kennenzulernen und mehr über ihre Kunst und ihr Projekt zu erfahren. Ebenfalls im Voß-Haus präsentiert Kießling zum Abschluss ihres Aufenthaltes die Ergebnisse ihres Schaffens im Rahmen einer Ausstellung. Die Vernissage geht am Freitag, 23. Mai, ab 18 Uhr über die Bühne. Zudem gibt es am Sonntag, 25. Mai, die Gelegenheit, mit der Künstlerin gemeinsam in der Natur zu malen. Für die Sommermonate ist dann noch eine größere Ausstellung mit Arbeiten der Leipziger Malerin geplant.

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Christian Mangels

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