
Ein neues Hotel für Otterndorf: So sehen die Pläne aus
Das Nordseebad Otterndorf bekommt ein neues Hotel: Neben der Spiel- und Spaßscheune entsteht eine Ferienunterkunft mit 26 Appartements, Shop und Wellnessbereich. Eine in Otterndorf bekannte Familie investiert rund neun Millionen Euro.
55 Ferienhäuser, 152 Strandkabinen, zwei Schlafstrandkörbe, eine Fahrrad-Vermietung und die Freibeuter-Strandbar - die Firma Fredebohm Touristik ist im Otterndorfer Tourismus das, was man einen "Big Player" nennt. Und jetzt kommt ein weiteres Standbein dazu: Auf einer rund 2000 Quadratmeter großen Fläche vor der derzeitigen Ferienhaus-Rezeption bauen die Investoren Ole und Stefanie Fredebohm mit der Unterstützung zahlreicher Baufirmen aus der Region ein barrierefreies Vier-Sterne-Hotel. Der Bebauungsplan musste für das Projekt nicht geändert werden.
Zwei Vollgeschosse, ein Staffelgeschoss und einen Keller wird das neue "Strandhotel Otterndorf" haben. Baustart ist im Februar, aber die Vorbereitungen und Planungen für dieses ehrgeizige Vorhaben laufen schon seit etlichen Jahren. "Jetzt sind wir so weit, mit dem Projekt in die Öffentlichkeit zu gehen", sagt Ole Fredebohm.
Auf einer Wohn- und Nutzfläche von 2007 Quadratmetern werden 26 Appartements mit Größen zwischen 33 und 52 Quadratmetern untergebracht. Die Zimmer erhalten nicht nur Kochgelegenheiten, Balkone und Terrassen, sondern auch Arbeitsplätze, um den Gästen eine "Workation", also die Verbindung von Arbeit und Urlaub, zu ermöglichen. "Das ist ein Trend, der enorm an Fahrt gewonnen hat", erklärt Ole Fredebohm.
Ein Shop mit Souvenirs und regionalen Produkten
Im Untergeschoss werden ein Wellnessbereich mit Sauna und Biosauna sowie ein Mehrzweckraum, beispielsweise für Yoga-Kurse oder Tagungen, eingerichtet. Für den Keller sind außerdem zwei Angestelltenwohnungen geplant. Das Erdgeschoss soll den Frühstücksraum (mit der Option für eine Vollgastronomie) sowie einen Shop beherbergen, in dem die Urlaubsgäste Souvenirs und regionale Produkte erwerben können. "Wir haben da schon einige Ideen", so Fredebohm. An der Rezeption werden nicht nur die Hotelgäste empfangen und beraten, sondern auch Ferienhaus-Urlauber und Touristen, die Fahrräder mieten oder einen Ausflug buchen möchten.

Die Investoren legen bei ihrem Hotel-Projekt viel Wert auf Nachhaltigkeit. Strom wird über Photovoltaikflächen auf dem Dach produziert und mit entsprechenden Speichern gespeichert, sodass der Strom immer dann zur Verfügung steht, wenn dieser auch gebraucht wird. Beheizt werden soll das Strandhotel durch eine Luft-Wärmepumpe in Verbindung mit einer Gas-Therme. "Zusätzlich soll eine Anlage zur Grauwasseraufbereitung installiert werden", sagt Ole Fredebohm. Damit kann das Abwasser aus Dusche und Handwaschbecken aufbereitet und für Toilettenspülung oder Blumenbewässerung wieder genutzt werden. "Dadurch können wir etwa 35 Prozent des Abwassers einsparen." Es wird Lademöglichkeiten für E-Fahrzeuge geben und ein Frühstücksbuffet mit überwiegend regionalen Produkten.
Als Kernzielgruppe wollen die Fredebohms Singles und Paare im Alter von 50 bis 70 Jahren ansprechen. "Aber auch Paare und Singles im Alter von 30 bis 50 Jahren haben wir im Blick", sagen die Otterndorfer. Diese Kunden seien finanziell etabliert und würden Wert auf Qualität legen.
Die Familie Fredebohm rechnet mit einer Bauzeit von 18 Monaten. Bis zum Herbst 2026 soll möglichst alles fertig sein. "Das hängt natürlich auch ein bisschen von den Witterungsverhältnissen ab", sagt Stefanie Fredebohm. Zehn bis 15 neue Arbeitsplätze sollen nach Angaben der Investoren durch den Hotel-Neubau entstehen.