Die Promenade am Grünstrand dürfte Otterndorfs beliebteste Flanierstrecke sein. Die Bummelmeile ist allerdings in die Jahre gekommen und soll nun erneuert werden. Baustart könnte 2025 sein. Foto: Trüde
Die Promenade am Grünstrand dürfte Otterndorfs beliebteste Flanierstrecke sein. Die Bummelmeile ist allerdings in die Jahre gekommen und soll nun erneuert werden. Baustart könnte 2025 sein. Foto: Trüde
Flaniermeile

Erneuerung der Strandpromenade in Otterndorf: Alle Infos zu Kosten, Zeitplan und Co.

von Christian Mangels | 05.04.2024

Die Promenade am Grünstrand dürfte Otterndorfs beliebteste Flanierstrecke sein. Doch die Bummelmeile ist in die Jahre gekommen und soll nun erneuert werden. Am Donnerstag wurden Pläne vorgestellt. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Spazieren gehen, Fahrrad fahren, Schiffe gucken und die frische Seeluft genießen: Die Promenade an der Wasserkante ist bei Otterndorfern und Urlaubern gleichermaßen beliebt. Allerdings verströmt die Flaniermeile noch den Charme der 1970er-Jahre und soll nach dem Willen der Stadtverantwortlichen in den nächsten Jahren modernisiert werden. Mit der Planung wurde das Architektur- und Ingenieurbüro Sweco beauftragt. Nicht nur touristische Aspekte spielen bei der geplanten Erneuerung eine Rolle: Auch die für den Hochwasserschutz zuständigen Behörden drängen auf Veränderungen und planen eine Erhöhung des Deckwerkes, um die Küste besser zu sichern.

Wie ist der aktuelle Stand der Planungen? In den Ausschüssen für Bauen und Tourismus, die am Donnerstag gemeinsam in den Seelandhallen tagten, stellten Lars Stollberger und Christian Landwehr von Sweco ihr Konzept, den Zeitplan und erste Kostenschätzungen vor. Unsere Zeitung beantwortet die wichtigsten Fragen zum Bauprojekt.

Was ist bislang passiert?

Die Stadt Otterndorf hat 2020 einen Ideenwettbewerb ausgelobt, an dem sich drei Architekturbüros beteiligt haben. Der Ingenieurs- und Architekturdienstleister Sweco aus Cuxhaven landete auf dem ersten Platz. Im März 2022 wurden erste Pläne für die Strandpromenade öffentlich vorgestellt; die Bürgerinnen und Bürger konnten ihre Ideen einbringen. Der Wettbewerbsgewinner Sweco wurde im November 2022 mit der Planung beauftragt. 2023 fanden diverse Gespräche, Vermessungen und Untersuchungen statt.

Wer ist an der Planung beteiligt?

Das Architektur- und Ingenieurbüro Sweco steht für die Planung mit vielen Gesprächspartnern im Austausch, unter anderem mit der Stadt Otterndorf, dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Cuxhaven, dem Hadelner Deich- und Gewässerverband und dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt.

Wie sehen die Pläne für die Modernisierung der Strandpromenade aus? 

Sweco schlägt vor, die umfangreichen Bauarbeiten in zwei Abschnitte aufzuteilen. Das Architektur- und Ingenieurbüro setzt auf eine Abgrenzung von Fußgänger- und Fahrradverkehr - auch farblich. Im Osten, am Sandstrand "Kap Jakob", soll ein kleiner Platz entstehen. Dort könnten die DLRG-Station, Toilettenanlagen und diverse Sitz- und Liegemöglichkeiten untergebracht werden. Eine Ver- und Entsorgungsleitung wird durch den Deich gebohrt. Als "Filetstück" bezeichnen die Planer das sogenannte "Elbpanorama" - eine Erlebnistreppe, die zum Verweilen einlädt und gleichzeitig den Zugang zum Wattenmeer ermöglicht. Dahinter wird auf einer Anhöhe die Gastronomie angesiedelt. Rechts davon soll nach den Plänen eine weitere Treppenanlage, der sogenannte "Pottkieker", entstehen. Dort könnten auch größere Spielgeräte, zum Beispiel ein Spielschiff, aufgestellt werden. An Flächen für Sport und Spiel haben die Planer ebenfalls gedacht.

Wird es zusätzliche Gastronomie geben?

In der ursprünglichen Planung war tatsächlich Gastronomie am Kap Jakob vorgesehen. Diese Pläne wurden nach Rücksprache mit der Stadt wieder verworfen.

Was wird die gesamte Baumaßnahme kosten?

Die Planer kommen in ihrer Kostenschätzung auf eine Gesamtsumme von rund 6,3 Millionen Euro (brutto). Mit Baunebenkosten wären es sicherlich rund 7 Millionen Euro. Da die finanziellen Mittel der Stadt Otterndorf begrenzt sind, wird es an einigen Stellen wohl noch zu Einsparungen kommen. Sweco hat bereits einige Einsparpotenziale vorgestellt. So könnte man bei den Radwegen auf Borde verzichten. Die Stadt hofft bei diesem Großprojekt auf Fördermittel. Maximal könnte die Förderung 3 Millionen Euro betragen, informierte Stadtdirektor Frank Thielebeule.

Wie sieht der weitere Zeitplan aus?

2024 stehen Genehmigungsplanungen und -verfahren, die Ausführungsplanung und Vergabevorbereitungen im Mittelpunkt. Der eigentliche Bau wird erst im kommenden Jahr starten: 2025 soll der erste Bauabschnitt fertiggestellt werden, 2026 dann der zweite.

Als "Filetstück" bezeichnen die Planer das sogenannte "Elbpanorama" - eine Erlebnistreppe am Wasser, die zum Verweilen einlädt. Dahinter wird auf einer Anhöhe die Gastronomie angesiedelt. Planzeichnung: Sweco

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Christian Mangels

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Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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