Firmengründer legen los: Start-up-Center Otterndorf bietet Raum für innovative Ideen
Innovation und Kreativität sind gerade in der Welt der Wirtschaft gefragt. Die Stadt Otterndorf will Gründergeistern im neuen Start-up-Zentrum am Fröbelweg Raum für frische Visionen geben. Die ersten Mieter ziehen jetzt ein.
Firmengründung war gestern, heute ist Start-up. Start-up, das klingt modern, zukunftsweisend - und hat natürlich im besten Fall eine wirklich innovative Idee als Geschäftsgrundlage. Den Aufbruch in eine positive Zukunft will die Stadt Otterndorf mit ihrem jetzt eröffneten Existenzgründerzentrum unterstützen.
Insgesamt drei Büroräume stellt die Stadt in den früheren Räumen der Agentur für Arbeit am Fröbelweg als Startrampe für Firmengründerinnen und -gründer zur Verfügung. Zu günstigen Konditionen bekommen die Neu-Unternehmer ein rund 20 Quadratmeter großes Büro mit Mobiliar und Netzwerkanschluss und dürfen auch Küche, Besprechungsraum und Sanitäreinrichtungen nutzen. Die Räume werden prinzipiell auf maximal drei Jahre an Existenzgründer vergeben - mit einer Option auf Verlängerung, wenn kein Nachmieter gefunden wird.
Büroräume waren in Nullkommanichts vermietet
Obwohl die Stadt kaum Werbung für das Existenzgründerzentrum gemacht hat, waren die drei Büroräume in Nullkommanichts vermietet. Otterndorfs Bürgermeister Claus Johannßen, Stadtdirektor Frank Thielebeule und Imke Lütjen vom Stadtmarketing begrüßten die neuen Mieter am Dienstag.
Kevin Funke (23) und Luca Pinnetta (24) aus Otterndorf wollen mit ihrem Start-up digitale Dienstleistungen an den Mann und an die Frau bringen und haben dabei vor allem die Unternehmen aus der Region im Blick. "Auch wenn heute vieles online läuft, sind uns persönliche Kundengespräche wichtig", freut sich das Duo über sein neues Büro.

Yvonne Papenfuß aus Neuenkirchen nutzt die Räumlichkeiten am Fröbelweg, um ihre Firma "Hilfen im Alltag" zum Laufen zu bringen. Die 49-Jährige bietet Entlastungsdienstleistungen für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige an. Dritter im Bunde ist Daniel Bergmann aus Otterndorf, der sich auf IT-Dienstleistungen spezialisiert hat.
Was das Interesse am Otterndorfer Start-up-Center betrifft, hätte Ideengeberin Imke Lütjen durchaus noch weitere Mieter unterbringen können. "Wir sollten eventuell über eine Erweiterung nachdenken", schlussfolgerte Frank Thielebeule. Und Claus Johannßen zeigte sich überzeugt, dass man mit dem Existenzgründerzentrum eine "Lücke in der Region" schließen werde.
Als Vorbild für die Otterndorfer Start-up-Zentrale dient das 2005 eröffnete Gründungs- und Innovationszentrum Stade (GIS), das in einem ehemaligen Mannschaftsquartier der Bundeswehr untergebracht ist und mehr als 30 Mieter beherbergt. Die kreative Keimzelle im Stadtteil Ottenbeck hat bereits eine Reihe erfolgreicher Unternehmen hervorgebracht. Das wohl bekannteste ist die Computerspiel-Schmiede Innogames. Diese sitzt mittlerweile mit ihren mehr als 400 Mitarbeitern in Hamburg und macht laut Eigendarstellung mehr als eine Milliarde Euro Gesamtumsatz.
Hauptmieter der Räumlichkeiten am Fröbelweg ist die Volkshochschule des Landkreises Cuxhaven, die aktuell noch am Sophienweg sitzt. Der komplette Umzug soll Anfang 2025 abgeschlossen sein. Bereits in diesem Sommer will die VHS im Erdgeschoss mit den ersten Seminaren starten.