Frühjahrsputz in Otterndorf: Einige gefundene Abfälle sorgten für Kopfschütteln
Wenn sich schon um 9 Uhr morgens fleißige und umweltbewusste Otterndorfer auf den Weg machen, um die Stadt vom Müll zu befreien, kann das nur eines bedeuten: Der Frühjahrsputz steht vor der Tür. Allerdings waren manche Funde nicht ungefährlich.
Ab 9 Uhr wurden auf dem Otterndorfer Schützenplatz am Fröbelweg Müllsäcke und -zangen verteilt. Während man noch in einige verschlafene Gesichter blickte, waren vor allem die Kinder hoch motiviert. Der 23-jährige Felix Kröncke, Verwaltungsfachangestellter beim städtischen Ordnungsamt, verteilte die Utensilien zum Müllsammeln: "In diesem Jahr sind rund 200 Teilnehmer dabei." Der 23-Jährige ist seit vergangenem Jahr für die Organisation des Frühjahrsputzes zuständig.
Ob Angelverein, Schützenverein, Schulen, Spielmannszug oder auch der Sportverein, das Ordnungsamt mobilisierte sie alle. "Wie auch schon im vergangenen Jahr sind dieses Mal wieder Flüchtlinge dabei. Ihre Flüchtlingshelfer motivierten sie und alle hatten sichtlich Spaß", so Kröncke.
So großflächig wie möglich sammeln
Die ganze Stadt war voll mit freiwilligen Müllsammlern. Kröncke hatte eine Karte der Stadt dabei, auf der mit einem Textmarker die Wege markierte, die bereits von Freiwilligen gesäubert wurden. So behielt er den Überblick. "Organisationstechnisch ist beim Frühjahrsputz nicht viel zu tun. Die Zangen und Müllbeutel müssen ausgegeben und die Bürger rechtzeitig informiert werden", erklärt der 23-Jährige. Der Müll wird abschließend an der Stadthalle gesammelt und dort vom Bauhof abgeholt. Die Kosten dafür übernehme der Landkreis. Kröncke fügt hinzu: "Säcke, die zu schwer zum Tragen sind, können auch an Ort und Stelle stehengelassen werden. Wenn die Sammler dann zur Stadthalle kommen, können sie Bescheid geben und der Bauhof sammelt die Säcke dann ein."
Zigarettenstummel nehmen überhand
Auch die Familien Thielke und Lindner haben es sich nicht nehmen lassen, beim Frühjahrsputz der Stadt zu helfen. "Wir sind einfach zwei Familien, die etwas umweltbewusster leben möchten. Wir sammeln häufiger in unserer Freizeit Müll auf", erklären Simon Thielke und Yves Lindner. Die beiden fanden beim Frühjahrsputz unter anderem Verpackungsmüll und Taschentücher. "Besonders erschreckend ist allerdings, wie viele Zigarettenstummel hier herumliegen", schüttelte Simon Thielke fassungslos den Kopf, als sein Sohn wieder einen Stummel mit der Müllzange aufhob. Doch nicht nur die Zigarettenstummel machten die zwei Familien fassungslos. Auch dass sie Glasscherben und die Klinge eines Cuttermessers in der Nähe eines Kindergartens fanden, stieß ihnen übel auf. "Das kann schnell zur Gefahr werden", waren sich die Familien einig.


Auch Walburga Gebhardt machte sich gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem Enkel auf den Weg. "Ich fange an diesem Ende der Straße an und mein Mann und mein Enkel kommen mir von der anderen Seite entgegen", erklärte die Otterndorferin ihre Vorgehensweise. Jedes Mal wenn Gebhardt spazieren geht, sammle sie herumliegenden Müll ein. Es sei wichtig, dass die Leute umweltbewusster agieren und ihren Müll nicht achtlos in der Natur entsorgen. Die Otterndorferin ist sich sicher: "So geht es nicht."
Nach getaner Arbeit gab es für die fleißigen Helfer Erbsensuppe in der Stadthalle. Außerdem lud die Stadt Otterndorf die Freiwilligen zu einem kostenlosen Besuch sowohl in der Spiel- und Spaßscheune als auch in der Sole-Therme Otterndorf ein.
