In Otterndorf entsteht im Neubaugebiet ein Wohnquartier, das auf der Höhe der Zeit ist. Foto: Kramp
In Otterndorf entsteht im Neubaugebiet ein Wohnquartier, das auf der Höhe der Zeit ist. Foto: Kramp
Richtfest gefeiert

Hier entstehen in Otterndorf 32 energieeffiziente Wohnungen

von Wiebke Kramp | 14.10.2023

In Otterndorf entsteht ein  Wohnquartier, das energetisch auf der Höhe der Zeit ist. Es ist ein Bauprojekt der in Cuxhaven-Altenbruch ansässigen UMaAG. 

Es werden Maßstäbe gesetzt, die Buchse für Elektroauto ist nur ein Aspekt: Die in Altenbruch ansässige Umwelt Management AG (UMaAG) platziert in Otterndorf im Neubaugebiet ein deutliches Zeichen für nachhaltiges Wohnen. Jetzt wurde Richtfest gefeiert für ein energieeffizientes Quartier. Den Gebäuden liegt eine Holzständerbauweise zugrunde, es wird auf Solartechnik, Dämmung und zentrale Steuerungstechnik gesetzt.

Mitten im Neubaugebiet entsteht dieses besondere Quartier mit insgesamt 32 Wohnungen. Sie sind unterschiedlichster Größe und sollen verschiedene Bedürfnisse abdecken. Ausdrücklich wird damit auf altersgemischtes Wohnen gesetzt. In vier Doppelhäusern sind Wohnungen zwischen 55 und 90 Quadratmeter Größe. Und es gibt vier Reihendoppelhäuser mit je 145 Quadratmeter großen Wohnungen.

Für alle Wohnungen im neuen Quartier wird es ein zentrales Technikgebäude mit Wärmepumpe sowie einen Großspeicher geben für die im großen Stil eingesetzte Photovoltaik.. An den Carports entstehen Anschlüsse für Elektro-Autos. Ausgegangen wird übers Jahr gesehen von einem Autarkiegrad von 70 bis 80 Prozent.

Nebenkosten werden deutlich geringer ausfallen

Laut Stephan Petersen, Geschäftsleiter für den Bereich Umwelt-Immobilien, werde der Mietpreis pro Quadratmeter zwischen 11 und 12 Euro liegen. Die Nebenkosten würden aber deutlich geringer ausfallen durch die Speichertechnik, entsprechende Dämmung sowie ein direktes Mieterstrommodell zu besonderen Konditionen.

Traditionell sprachen die Zimmerleute den Richtspruch und wünschten dem Neubau Gottes Segen. Foto: Kramp

Die UMaAG mit seinem Vorstand Uwe Leonhard, die für Planung und Projektierung verantwortlich zeichnet, arbeitet eng mit heimischen Handwerksbetrieben zusammen. Die regionale Partscherschaft ist ihm sehr wichtig. So ist dort die Zimmerei und Baugeschäft Plate aus Odisheim Generalübernehmer oder Appiarius aus Wanhöden für Erdarbeiten sowie das Unternehmen Sandmeyer für Photovoltaik und Stromspeicher am Werk.

Das nachhaltige Otterndorfer Quartier könnte als Blaupause dienen für weitere energieeffiziente Quartiere. Pläne dafür gibt es durch die UMaAG bereits für Osterbruch und Cadenberge.

Baustandard sei ein "bürokratisches Monster"

Das neue Quartier in Otterndorf entsteht nach höchster Energieeffizienz nach der sogenannten KfW 40 NH. Aber genau dieser Standard sei ein "bürokratisches Monster", erläuterte Uwe Leonhardt. Die Hürden seien immens hoch geworden - und dies angesichts ohnehin gestiegener Kreditzinsen und Baustoffkosten. Für Normalbürger werde es auch durch das Mehr an gefordertem Eigenkapital, immer schwieriger zu bauen. Dass viele Bauwillige wegen des geforderten KfW 40 NH und des damit verbundenen Aufwandes und der gestiegenen Kosten ihre Grundstücke zurückgeben, sei da kein Wunder. UMaAG-Vorstand Leonhardt fordert politisch eine Rückkehr zum KfW 40 Standard - damit sei auch den bauausführenden Handwerkern geholfen. Komme es nicht zum Bürokratieabbau im Bauwesen, drohe das System zu kollabieren, warnte er und forderte von der Politik einen verlässlichen Rahmen.

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Wiebke Kramp

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

wkramp@no-spamcuxonline.de

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