 
        
                Hut ab vor den Helden des Alltags: Stadt Otterndorf ehrt Ehrenamtliche
Es war ein Abend voller Dank und Lob: Für besonderes freiwilliges Engagement hat die Stadt Otterndorf ihren Ehrenamtspreis verliehen. Drei starke Frauen dürfen sich über die Auszeichnung freuen. Geehrt wurde außerdem eine "puppenmuntere" Gruppe.
Sie sind der Kitt in der Gesellschaft, sie nehmen sich viel Zeit und spenden Aufmerksamkeit - die Ehrenamtlichen. Um das Engagement dieser stillen Helden des Alltags zu würdigen, hat die Stadt Otterndorf auch in diesem Jahr den Ehrenamtspreis ausgelobt. Er wurde am Mittwoch an Renate Meyer (Kultur), Anja Riechmann (Sport und Jugend) und Maria Müller (soziales Engagement) verliehen. Sie stehen stellvertretend für viele, oft zu wenig beachtete Mutmacher in der Stadt.
Der Ehrenamtspreis wurde bereits zum elften Mal vergeben. Über die Preisvergabe entschied eine siebenköpfige Jury mit Vertretern aus Sport, Politik, Kirche und Gesellschaft. "Die Preisträger wurden einstimmig ausgewählt", betonte Otterndorfs Bürgermeister Claus Johannßen in seiner Begrüßung.
Alle Geehrten wurden von Laudatoren ins Rampenlicht gesetzt. Julia Schiller, Gleichstellungsbeauftragte der Samtgemeinde Hadeln, und Claus Johannßen würdigten die Verdienste von Renate Meyer, die seit fast 60 Jahren Mitglied im Otterndorfer Spielmannszug ist und dort im Laufe der Jahre zahlreiche Aufgaben übernommen hat. "Sie gehörte zu den ersten Frauen, die im Spielmannszug aufgenommen wurden", sagte Julia Schiller. Mit Herzblut und unermüdlichem Engagement setze sie ein Zeichen für Gemeinschaft. Ihre langjährige Mitgliedschaft sei ein Ausdruck tiefer Verbundenheit. "Mit Menschen wie Renate Meyer bleibt Kultur lebendig", so Julia Schiller. Eine persönliche Liebeserklärung richtete Claus Johannßen an den Spielmannszug: "Wenn Ihr spielt, geht mir das Herz auf."
Eine tragende Säule der katholischen Heilig-Kreuz-Kirche
Pastorin Franziska May und Ursula Holthausen, stellvertretende Bürgermeisterin und Vorsitzende des Ausschusses für Kultur, Sport und Jugend, waren dazu auserkoren, die Laudatio auf Maria Müller zu halten. Die geistliche Begleiterin sei eine tragende Säule der katholischen Heilig-Kreuz-Kirche und eine Persönlichkeit, die Großartiges leiste, erklärte Ursula Holthausen. Seit 44 Jahren lebt Maria Müller bereits in Otterndorf, ihre Wurzeln liegen im Münstlerland.
Franziska May zollte der Preisträgerin Respekt für ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement: Die katholische Theologin und Pädagogin ist im ökumenischen Austausch aktiv, singt im Chor der St.-Severi-Kirche und engagiert sich im Hospizverein. Über die Konfessionsgrenzen hinweg und aus einer tiefen Glaubensüberzeugung heraus leistet sie einen wertvollen Beitrag für ein solidarisches Miteinander. "Es ist an der Zeit, ihr Licht auf den Scheffel zu stellen", sagte Franziska May.
Maik Schwanemann, Geschäftsführer des TSV Otterndorf, und Ole Dieckmann, Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Otterndorf, traten als Laudatoren für Anja Riechmann auf. "Es gibt Menschen, die reden über ehrenamtliches Engagement, und es gibt Menschen, die leben es", begann Schwanemann. Anja Riechmann gehöre eindeutig zur letzteren Gruppe. Die Otterndorferin ist in Sachen Sport- und Jugendförderung vielfältig tätig. In der TSV-Schwimmabteilung ist sie als Vorstandsmitglied und Pressewartin aktiv. "Sie macht den Schwimmsport sichtbar und lebendig", erklärte Schwanemann und wies auf Riechmanns "beeindruckendes Organisationstalent" hin. Ole Dieckmann würdigte das Engagement der Otterndorferin in der Elternvertretung - zunächst im Kindergarten, dann in der Grundschule und schließlich an den weiterführenden Schulen. Dieckmann: "Sie ist eine Fürsprecherin der Kinder und der Jugend."
Zu guter Letzt wurden die engagierten Frauen und (wenigen) Männer des Fördervereins der Otterndorfer Puppenstube geehrt. Seit 25 Jahren zaubern sie den Besucherinnen und Besuchern des kleinen, aber feinen Museums ein Lächeln ins Gesicht. Die beliebte Einrichtung, die auf die Sammlung der Otterndorferin Margarete Roerig zurückgeht, wurde im Dezember 2000 eröffnet. "Das ist wirklich eine tolle Gemeinschaft", lobte Claus Johannßen das Engagement der Vereinsmitglieder. Hannelore Brüning, die sich im 100. Lebensjahr befindet und die Puppenstube mit aufgebaut hat, bat angesichts der schrumpfenden Mitgliederzahl um Unterstützung: "Wir brauchen Hilfe."

