Ja zu Demokratie und Vielfalt: Rund 500 Teilnehmer bei Demonstration in Otterndorf
In Otterndorf haben am Freitag rund 500 Menschen gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und für den Erhalt der Demokratie demonstriert. Der Verein Mahlwerk hatte unter dem Motto "Laut auf'm Platz" zu der Demo auf dem Kirchplatz aufgerufen.
Anlass waren Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen von Rechtsextremisten mit AfD-Politikern in Potsdam, bei dem Pläne über die Vertreibung von Menschen ausländischer Herkunft diskutiert wurden.
Ulrike Zachau vom Mahlwerk zeigte sich erfreut über die große Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Gerechnet worden war mit 250 Teilnehmern. "Lasst uns gemeinsam für unsere Demokratie einstehen", begrüßte Zachau die Protestierenden, die nicht nur aus Otterndorf, sondern auch aus den umliegenden Gemeinden gekommen waren.
Als Redner traten Otterndorfs Bürgermeister Claus Johannßen, Stadtdirektor Frank Thielebeule und Maria Jarowoy vom Verein Solidarisches und nachhaltiges Handeln im Cuxland auf die Bühne. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Band Sofacoustic und das Duo LavanDula.
Medemstadt Otterndorf ist bunt und vielfältig
"Ich bin stolz auf meine Otterndorfer", sagte Claus Johannßen beim Anblick des gut gefüllten Kirchplatzes. Die Medemstadt sei bunt und vielfältig. Der Bürgermeister erinnerte an das Jahr 2015, als das Sommercamp zur Flüchtlingsunterkunft wurde. Schon damals hätten die Otterndorfer Solidarität und Weltoffenheit gezeigt. Auch heute sei es wichtig, sich schützend vor die Menschen mit Migrationshintergrund zu stellen. "Wir wollen nie wieder Faschismus haben."

Das Potsdamer Geheimtreffen der rechten Remigrationsstrategen sei der Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen gebracht habe, erklärte Stadtdirektor Frank Thielebeule. Allein das Wort Remigration sei eine empörende Verharmlosung und eine Provokation. "Das bedeutet nichts anderes als: Ausländer raus", so Thielebeule. Er ist der festen Überzeugung, dass das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Kultur und Herkunft "uns alle bereichert".
Maria Jarowoy forderte die Otterndorfer auf, den Geflüchteten, die bereits in der Samtgemeinde leben oder gerade gekommen sind, dabei zu helfen, ein Leben aufzubauen. Zu den Unterstützungen gehören beispielsweise Begleitdienste zum Arzt oder die Spende eine Fahrrads. "Gerade jetzt gilt es, solidarisch miteinander zu sein."

