Das Krankenhaus Land Hadeln in Otterndorf. Foto: Kramp
Das Krankenhaus Land Hadeln in Otterndorf. Foto: Kramp
Gesundheitswesen

Wachstum und Innovationen: Was sich in der Klinik Land Hadeln ändert

von Wiebke Kramp | 12.01.2025

Die Klinik Land Hadeln in Otterndorf ist ein 94-Betten-Krankenhaus in kommunaler Trägerschaft. Krankenhausleiterin Jennifer Schroth fühlt sich in Otterndorf ausgesprochen wohl, zieht erste erfreuliche Bilanz und kündigt Neuigkeiten und Maßnahmen an.

Seit nunmehr neun Monaten ist Jennifer Schroth Klinikchefin im Krankenhaus Land Hadeln in Otterndorf. "Gefühlt bin ich schon länger da", sagt die Verwaltungsdirektorin und zieht ganz erfreut ihre erste Bilanz: "Wir haben viel neues Pflegepersonal einstellen können, und sind zurzeit nicht mehr abhängig von Honorarkräften. Das ist ein großer Erfolg." Da sich abzeichnet, dass einige Ärzte in Rente gehen werden, hat sich die Klinik  bereits auf den Weg gemacht, neue Ärzte einzustellen. Durch den  Neuzugang eines qualifizierten Arztes könne die Klinik künftig auch die multimodale Schmerztherapie für stationäre Behandlung neu etablieren. Dies sei quasi ein neuer Zweig innerhalb der Inneren Medizin, so Schroth.

Die Klinikchefin lobt den direkten und Draht zu den Gesellschaften (Landkreis sowie Samtgemeinde Hadeln betreiben das Krankenhaus) und verspricht sich durch den neu kommunal vom Kreis geleisteten Rettungsdienst gute Zusammenarbeit. Es könne von Vorteil sein, dass man es mit demselben Gesellschafter zu tun hat.

Bezüglich der Gesundheitsreform und deren Auswirkungen auf die Otterndorfer Klinik werden gegenwärtig die Beantragungen der entsprechenden Leistungsgruppen vorbereitet, dabei müsse allerdings genau auf die Ausführungsverordnungen geschaut werden, sodass die Umsetzung immer noch etwas vom Blick in die Glaskugel habe. Es bestehe in ihren Augen noch eine große Menge an Nachsteuerungsbedarf durch die Politik, damit alle gut versorgt sind - gerade auch ländliche Bereiche, sagt Jennifer Schroth. Schließlich gebe es im Kreis Cuxhaven mit der Helios-Klinik und ihrem Haus nur zwei Häuser der Grund- und Regelversorgung. Um eine bedarfsgerechte Versorgung müsse man sich daher Gedanken machen und sich die Situation vor Ort genau anschauen.

Klinikchefin Jennifer Schroth ist seit neun Monaten in Otterndorf tätig. Foto: Kramp

Das Krankenhaus in Otterndorf sei im Jahresschnitt zu 70 Prozent ausgelastet. "Damit liegen wir genau im Bundesdurchschnitt", betont die Klinikchefin. 80 Prozent der stationär aufgenommenen Patienten kämen über die Notaufnahme. Diese Zahl sei gestiegen, noch im Jahr 2023 habe die Quote bei 70 Prozent gelegen. Die Zahlen sprechen aus ihrer Sicht eine deutliche Sprache für den Bedarf einer Notaufnahme und den Bereich der Unfallchirurgie in Otterndorf.

Die neueste Anschaffung war eine neue Computerhomografie im November. Dieses CT hat das alte, 18 Jahre Gerät abgelöst. Seit 2006 kann im Krankenhaus Otterndorf für die stationären Patienten die Ganzkörperbildgebung mittels CT erbracht werden.

Nach langer Planungs- und Vorbereitungszeit konnte das neue CT in Betrieb genommen werden. Mit dem "Aquilion Lightning" von Canon Medical Systems, einem 16 Zeilen Spiral-CT, können die Untersuchungen nun schneller und mit geringerer Dosis angefertigt werden. Ausgestattet ist das CT mit modernsten Technologien in der Akquisition und der Bildnachverarbeitung.  In Angriff genommen werden soll laut Jennifer Schroth die Erweiterung der OP-Säle von drei auf vier. Der Bedarf dafür sei festgestellt worden. Auf der Agenda hat sie aber auch eine optimierte energetische Versorgung des Hauses.

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Wiebke Kramp

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

wkramp@no-spamcuxonline.de

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