Kulturstrand Otterndorf: Veranstalter ziehen trotz des Chaos-Wetters positive Bilanz
Rund 30 Veranstaltungen an vier Tagen - der Kulturstrand 2023 entpuppte sich als wahre Wundertüte an kulturellen Entdeckungen. Trotz der Verlegung in die Seelandhallen und auf den See-Parkplatz zog das Festival Besucher aller Altersklassen an.
"Ich bin erstaunt, was das kleine Otterndorf immer wieder auf die Beine stellt." Dieser Kommentar eines Urlauberpaars, aufgeschnappt vor der Open-Air-Bühne auf dem Großraumparkplatz am See, fasst das Festival "Kulturstrand" gut zusammen. Das Organisationsteam um Julia Heuer, Dirk Wurzer, Sabine Gütlein, Katrin Toetzke und Jana Hanke hatte mit Unterstützung vieler Helfer und Unterstützer ein vielfältiges und vollgepacktes Kulturprogramm auf die Beine gestellt, das für jeden etwas bereithielt - musikalisch und cineastisch, komödiantisch und literarisch, kreativ und kulinarisch.
Trotz der schwierigen Wetterlage, die eine Verlegung der Veranstaltung vom Grünstrand in und an die Seelandhallen unumgänglich machte, war die Stimmung entspannt und fröhlich, wie Dirk Wurzer aus dem Organisationsteam am Sonntag versicherte. "Wir sind insgesamt sehr glücklich und zufrieden, dass wir das so durchgezogen haben", sagte Wurzer. Zwar habe der Standortwechsel einiges an Atmosphäre gekostet, aber die Veranstaltungen an sich hätten nicht gelitten. Im Gegenteil: Einige Darbietungen, etwa der Comedy-Abend von Bremen Vier am Sonnabend, hätten in den Seelandhallen sogar einen "besonderen Kick" erhalten. "Die Nähe zu den Akteuren auf der Bühne war schon toll."
Nur zwei Veranstaltungen mussten ausfallen
Die Veranstaltungen waren je nach Wetterlage und Zeitpunkt sehr unterschiedlich besucht, aber die Künstlerinnen und Künstler wurden auch bei kleiner Zuhörerschaft stets mit herzlichem Applaus gefeiert. Zauberei und Erzähltheater, Poetry Slam und Swing, Frauenchor und Hafenrock - all das gab es beim "Kulturstrand" zu sehen und zu hören. Und nicht zu vergessen: das Treffen der Deutschen Ausrufergilde mit Klingelmännern aus drei Ländern. Lediglich zwei Veranstaltungen mussten ausfallen: die Watt-Taufe und die Tanznacht mit DJ Nils Beckmann.
Ein Schwerpunkt lag in diesem Jahr auf der Literatur. Besonders Otterndorfs Stadtschreiber Daniel E. Palu brachte sich aktiv ein, las aus seinen Krimis und gab in unterschiedlichen Gesprächsrunden spannende Einblicke in den literarischen Betrieb. Auch die Lesungen mit Spiegel-Bestsellerautorin Meike Werkmeister ("Am Horizont wartet die Sonne") und Sebastian Stuertz ("Das eiserne Herz des Charlie Berg") und die Buchempfehlungen von Marianne Haring ("Buch & Bohne") kamen gut an.
Die Mischung aus anspruchsvollen und unterhaltenden Veranstaltungen und Aktionen möchten die Organisatoren für den "Kulturstrand" im kommenden Jahr beibehalten und dabei "in der Qualität nicht schlechter werden", kündigt Dirk Wurzer an. Dann hoffentlich wieder am Otterndorfer Grünstrand.

