
Wasserversorgungsverband Land Hadeln: Gebühren für Trink- und Abwasser steigen
Der Wasserversorgungsverband Land Hadeln, der das Wasser auch in der Stadt Cuxhaven verkauft, erhält einen neuen Geschäftsführer. Einen neuen Nachnamen muss man sich allerdings nicht merken. Unter der neuen Leitung werden die Gebühren steigen.
Der Wasserversorgungsverband mit Sitz in Otterndorf ist Teil der Bürogemeinschaft der Wasser- und Bodenverbände, zu denen auch der Hadelner Deich- und Gewässerverband zählt. Auch hier soll der Übergang zur neuen Geschäftsführung noch vorgenommen werden. Die Vertreter der Verbandsversammlung des Wasserversorgungsverbandes votierten einstimmig für den 33-jährigen Bauingenieur Florian Heitsch aus Otterndorf, der zuvor für die Samtgemeinde Land Hadeln den Tiefbau organisiert hatte. Er ist der Sohn des amtierenden Geschäftsführers, der in Pension geht.
Seine Stellvertreterin wird ebenfalls ein neues Gesicht im Verband. Ina Haase hat 25 Jahre als Kauffrau im Produktmanagement in der Lebensmittelindustrie in Bremerhaven gearbeitet. Vor kurzem wechselte die 52-Jährige in die kaufmännische Leitung der Wasser- und Bodenverbände.

Für Torsten Heitsch, der am 1. Juli 2024 die passive Phase seiner Altersteilzeit antritt, endet damit ein Lebensabschnitt, der in der Wasserversorgung vom Bau neuer Wasserwerke, von der Schaffung eines intakten Rohrnetzes und der Sicherung einer guten Trinkwasserversorgung und zuletzt auch der Bereitstellung einer leistungsfähigen Abwasserentsorgung geprägt war. Heitsch bedankte sich für die "Rückendeckung" durch den Verbandsvorstand mit Uwe Haase aus Nordleda an der Spitze und die Mitglieder der Versammlung aus der Samtgemeinde Land Hadeln und der Stadt Cuxhaven.
2,35 Millionen Kubikmeter Trinkwasser aus den Wasserwerken Wanna und Altenwalde hat der Verband im Jahr 2022 verkauft, etwas weniger als im Jahr davor. Auch für dieses Jahr erwartet Torsten Heitsch eine weiter rückläufige Abgabe an Trinkwasser.
Hohe Investitionen in den Ausbau des Rohrnetzes
Im Zuge verschiedener Baumaßnahmen im Verbandsgebiet wurden in den zurückliegenden Monaten 2,8 Kilometer Rohrleitung verlegt. Das Gesamtrohrnetz umfasst 444 Kilometer. 103 Kilometer bestehen nach wie vor aus Asbestzement. Diese erweisen sich nach und nach als anfällig für Rohrbrüche und sollen sukzessive durch Kunststoffleitungen ersetzt werden. Für den weiteren Ausbau des Rohrnetzes wird für 2024 ein Darlehen von 1,65 Millionen Euro aufgenommen.
Wasserversorgungsverband Land Hadeln: Wassergebühren werden angehoben
Aufgrund erforderlich gewordener hoher Investitionstätigkeit bei gleichzeitig abnehmendem Wasserverbrauch sowie durch steigende Energie- und Personalkosten weist der Geschäftsbereich Wasser für das Wirtschaftsjahr 2022 ein Minus aus. Auch für das laufende Geschäftsjahr wird mit einer Mindereinnahme von mindestens 100.000 Euro gerechnet. Für die Verbraucher hat das Folgen. So werden die monatlichen Grundgebühren für die jeweiligen Wasserzähler ebenso angehoben wie die Verbrauchsgebühren. So kostet das Trinkwasser bei einem Jahresverbrauch von bis zu 15.000 Kubikmeter dann 1,01 Euro statt 0,93 Euro.
Gebührenanhebung erfolgt auch bei Abwasserbeseitigung
Eine Gebührenanhebung erfolgt auch bei der Abwasserbeseitigung. Die Benutzungsgebühr bei der Entsorgung von Fäkalschlamm aus Kleinkläranlagen kostet je Abfahrt nun 130,85 Euro (vorher 120,38 Euro) und für jeden eingesammelten Kubikmeter Fäkalschlamm künftig 57,43 Euro (zuvor 52,24 Euro). Auch die Benutzungsgebühr für die Abwasserbeseitigung aus abflusslosen Sammelgruben wird entsprechend angepasst. Die größte Investition des Verbandes in der nächsten Zukunft wird der Anschluss der Ihlienworther Teichkläranlage an die Kläranlage Wanna werden. Bis zu 2 Millionen aus Krediten finanzierte Euro dürfte das Projekt kosten, an dessen Ende die Stilllegung der Teichkläranlage 2025 stehen wird. Dazu muss unter anderem eine zwölf Kilometer lange Rohrleitung von Ihlienworth bis Wanna entlang der Emmelke verlegt werden. Die Mengengebühr für das Abwasser wird im Bereich des Sietlandes zwar bei 4,20 Euro pro Kubikmeter unverändert bleiben, dafür wird 2024 im Zuge des Neubaus der Abwasserleitung aber eine verbrauchsunabhängige Gebühr in Höhe von 3 Euro eingeführt.