
Lüttes Altstadtfest in Otterndorf: Tausende feiern - Polizei zieht Fazit (mit Fotos)
Einmal im Jahr verwandelt sich das historische Otterndorfer Zentrum in eine Partymeile: Dann ist Altstadtfest angesagt. So wie am vergangenen Wochenende: Tausende kamen in die Medemstadt, um dort ein paar abwechslungsreiche Stunden zu erleben.
Auch in diesem Jahr sorgte die Neuausrichtung nach dem Motto "Altstadtfest - wie es früher einmal war" durchaus für Gesprächsstoff bei den Besucherinnen und Besuchern. Das Angebot war vor einigen Jahren eingedampft worden: Aus dem großen wurde das "lütte Altstadtfest".

Seit der "Janssen Tower" nicht mehr aufgebaut wird, hat das Fest für etliche junge Leute an Attraktivität verloren. Etwas Adäquates als Anziehungspunkt bieten die Veranstalter nicht. Ob das der richtige Weg ist, um das Fest zukunftsfähig auszurichten? Da gingen und gehen die Meinungen weit auseinander.

"Als friedlich und gut bürgerlich" bezeichnete die Polizei aus ihrer Sicht den Verlauf der Feier, bei der es keinerlei nennenswerte "polizeilichen Maßnahme" gegeben habe: "Das war alles sehr friedlich", so ein Polizeisprecher gestern auf Anfrage.

Nach der Ehrenrunde ging es los
Am Freitagnachmittag startete das Altstadtfest mit einer Ehrenrunde im Riesenrad bei der offiziellen Eröffnung durch Bürgermeister Claus Johannßen. Als die Ehrengäste noch in den Gondeln saßen und über Otterndorf schwebten, füllten sich die von zahlreichen Imbiss-, Getränke- und weiteren Verkaufsständen flankierten Straßen allmählich.

Nach dem ersten Bummel über das innerstädtische "Festgelände" konnte man anschließend bei kühlen Getränken das musikalische Geschehen auf den beiden Bühnen verfolgen. Live-Musik von Bands gab es ebenso wie Playlists der Diskjockeys. Gegen Mitternacht war es dann vorbei mit der Musik; eine Stunde später war auch Schichtende bei den Standbetreibern.


Kirschkerne flogen durch den Luftraum
Weiter ging es am nächsten Morgen mit dem Flohmarkt, wo gehökert und viel geschnackt wurde. So manches Schnäppchen sicherten sich die Festbesucher. Auf der anderen Seite waren die Verkäufer froh, dass ihre "Dachbodenfunde" - von Spielzeug über Bekleidung bis hin zu Deko - in andere Hände übergingen. Während noch gefeilscht wurde, stand das Angebot am "Großen Specken" und im Amtsgerichtspark ganz im Zeichen der Kinder. Insbesondere die Feuerwehr und der Jugendlager-Förderverein boten zahlreiche Aktivitäten, um die Lütten zu unterhalten.

Ganz in der Nähe gab es derweil ein anderes Event: Der letzte noch verbliebene Traditionswettbewerb des ersten Altstadtfestes ist das Kirschkernweitspucken, das ursprünglich von der "Alte Herren"-Gruppe ausgerichtet worden war. Nachdem diese Gruppe die Organisation nicht mehr leisten konnte, sprangen vor über 20 Jahren die Niederelbe-Zeitung, die Otterndorfer Tennisabteilung und später auch das "Hotel am Medemufer" (als Sponsor) ein, damit Kirschkerne auch weiterhin beim Altstadtfest durch den Luftraum fliegen.

Der Weltrekord, der jenseits der 20-Meter-Marke liegt, wurde in Otterndorf zwar nicht geknackt, doch Routinier Martin Hermann erreichte in seinem letzten Versuch des Wettbewerbs die Siegesweite von zwölf Metern und gewann auch im dritten Jahr hintereinander; knapp dahinter landete Sven Kramer. Bei den Kindern und Jugendlichen ging es nicht über sechs Meter hinaus, aber in der Frauen-Konkurrenz versenkte Sonja Kemmner ihren Kirschkern bei 6,25 Metern.


