Neues Leben für das alte Postamt: So kann man das Projekt in Otterndorf unterstützen
Das frühere Kaiserliche Postamt in Otterndorf soll bald in neuem Glanz erstrahlen. Dafür will der Verein Shalomhaus Otterndorf sorgen. Für die Sanierung des 134 Jahre alten Gebäudes suchen die Mitglieder Spender und ehrenamtliche Mitstreiter.
Wohl jeder, der in Otterndorf lebt oder arbeitet, ist schon häufig an dem markanten Gebäude an der Ecke Bahnhofstraße/Cuxhavener Straße vorbeigekommen: Das denkmalgeschützte Backsteinhaus mit seinem turmähnlichen Aufbau, zentral gegenüber der Grundschule gelegen, ist ein Hingucker - und ein Beispiel für spannende Architektur in der Medemstadt. Das 1891 errichtete Bauwerk beherbergte zunächst das Kaiserliche Postamt, diente später als Behördenhaus und gelangte dann in private Hände.
Im Jahr 2010 kaufte der Verein Shalomhaus Otterndorf das Gebäude. Wie es zu dem Vereins- und Hausnamen kam, ist schnell erklärt: "Wie man auf alten Fotos sehen kann, befand sich im Giebel des Hauses ein Davidsstern", erklärt der Vereinsvorsitzende Matthias Brack. Die jüdische Grußformel "Shalom" bedeutet im umfassenden Sinn Frieden, Wohlergehen und Heil - ein Name, der dem Otterndorfer Verein, der sozial-diakonische Arbeit betreibt, passend erschien. Im Keller des Shalomhauses hat die Gruppe eine kleine Fahrradwerkstatt eingerichtet. Außerdem betreibt der Verein an der Herbert-Huster-Straße eine Kleiderkammer. Aktuell gehören zwölf Ehrenamtliche zum Vereinsteam.
Sanierung wird rund drei Millionen Euro kosten
Die Bausubstanz des ehemaligen Postamtes hat in den vergangenen Jahrzehnten sehr gelitten. Aber dagegen wollen Matthias Brack und seine Mitstreiter jetzt etwas tun. "Wir werden das Haus sanieren und wieder mit Leben füllen", kündigt der Otterndorfer an. Und: "Wir wollen ernsthaft etwas bewegen." Rund drei Millionen Euro wird die Sanierung nach Einschätzung von Fachleuten mindestens kosten. Sie erfolgt in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde.

Für das Bauprojekt plant der Verein, mehrere Fördertöpfe anzuzapfen. Doch zuvor muss das Gebäude von einem Energieeffizienzberater geprüft werden - Voraussetzung für die Förderung von energetischen Maßnahmen. Für die ersten Sanierungsschritte sucht der Shalomhaus-Verein nicht nur Spenderinnen und Spender, sondern auch ehrenamtliche Mitstreiter, die sich mit der Instandsetzung von alten Gebäuden auskennen. "Außerdem brauchen wir eine Person für unseren Internet-Auftritt und die Social-Media-Kanäle", sagt Kassenwart Hans-Jörg Ottmers.
Mit der denkmalgerechten Sanierung des alten Postgebäudes verfolgt der Verein zwei große Ziele: Zum einen soll in dem rund 300 Quadratmeter großen Haus ein Begegnungscafé eingerichtet werden, zum anderen könnten dort Schulungen, Bildungsvorträge und die Hausaufgabenhilfe stattfinden. Für die oberste Etage haben die Shalomhaus-Besitzer zwei Wohnungen vorgesehen, und im Garten wären Kulturveranstaltungen denkbar. Die Vereinsmitglieder sind überzeugt: "Otterndorf wird dadurch bereichert." Das Haus könne ein Ort für die Öffentlichkeit sein.
Bei einer Informationsveranstaltung im Shalomhaus, die am Donnerstag, 28. August, in der Zeit von 16 bis 19 Uhr über die Bühne geht, wollen die Verantwortlichen erklären, was sie vorhaben und wie man dazu beitragen kann, das ehemalige Kaiserliche Postamt wieder mit Leben zu füllen. Alle Interessierten sind dazu eingeladen. Wer den Verein Shalomhaus Otterndorf mit einer Spende unterstützen will, findet alle Informationen auf der Homepage www.shalomhaus-otterndorf.de (Rubrik "Unterstützung").

