Nun geht es richtig los am Großen Specken in Otterndorf: Spundwand wird saniert
Jetzt geht es richtig los am Großen Specken: Mit Bagger und Maschinen rücken Bauarbeiter der alten Ufermauer zu Leibe. Die umfangreiche Sanierungs- und Attraktivierungsmaßnahme im Herzen der Otterndorfer Altstadt kostet rund 1,5 Millionen Euro.
Schwungvoll hebt und senkt sich der Arm des Baggers, getragen von einem Schwimmponton, und donnert mit der Kraft vieler Tonnen auf die alte Ufermauer. Auf dem Ponton liegen Baumstämme wie riesige Zahnstocher und warten auf ihren Einsatz. Immer wieder bleiben Passanten stehen und beobachten die Bauarbeiten. Endlich gibt es was zu sehen am Großen Specken - die lang geplanten und sorgfältig vorbereiteten Sanierungsarbeiten kommen in Schwung.
Sanierungsbedürftig war die Ufermauer am Großen Specken schon seit einigen Jahren. Bereits 2017 haben Politik und Verwaltung beschlossen, die Schwergewichtswand einer Schönheits- und Verjüngungskur zu unterziehen. Doch erst mit der Möglichkeit, den Fördertopf "Perspektive Innenstadt" anzuzapfen, wurde das Projekt für die Stadt finanziell darstellbar. Für das rund 1,5 Millionen Euro teure Projekt gibt es eine Förderung von 800.000 Euro.
Das Bauamt hatte in der Vergangenheit immer wieder auf den schlechten Zustand der Spundwand aufmerksam gemacht. "Die Ufereinfassung weist auf der Wasserseite diverse größere Risse und Ausbrüche einzelner Steine sowie ausgespülte Fugen auf", hieß es im vergangenen Jahr in einem Bericht des Tiefbau-Teams. Außerdem gebe es zahlreiche Durchwurzelungen, die die Struktur der gemauerten Wand schwächen.
Bauexperten sehen Neigung der Ufermauer kritisch
Die Experten aus dem Bauamt hatten Anfang 2022 eine leichte Neigung der Mauer in Richtung Wasser festgestellt und als kritisch eingestuft. Eine punktuelle Ausbesserung der Wand mache keinen Sinn, lautete das Urteil des Bauamtes. "Die beobachteten Schäden würden voraussichtlich innerhalb kurzer Zeit wieder auftreten." Deswegen kommt jetzt die "große Lösung" - eine Kompletterneuerung der Ufermauer. Geplant ist eine Trägerbohlwand mit vorgehängten Stahlbetonfertigteilen. Die Arbeiten werden durch die Baufirma J.D. Hahn aus Hechthausen durchgeführt. Erster Schritt war im November 2022 der Abbau und Abtransport des hölzernen Wellrad-Hafenkrans. Mit dem "Einfliegen" des Schwimmpontons für den Bagger Anfang Februar wurde die eigentliche Bauphase eingeleitet.
Nicht nur die Spundwand wird erneuert, sondern der komplette Uferbereich am Großen Specken. Mit Unterstützung eines Landschaftsarchitekten will die Stadt den Uferbereich naturnah und insektenfreundlich gestalten. Rund 90.000 Euro sind für die Herstellung und Planung der Grünflächen eingeplant. Bei diesen Maßnahmen geht es auch darum, die Aufenthaltsqualität am Großen Specken zu verbessern.