Otterndorf bekommt eine neue Skateranlage: Wann es losgeht und was sie kostet
Lange mussten die Skaterinnen und Skater warten, jetzt kommt endlich Bewegung in die geplante Erweiterung des Skaterparks in Otterndorf. Es dauert nicht mehr lange bis zum Baustart.
Mit Schwung durch die Halfpipe flitzen, hier ein Grip, dort ein Flip, schön über die Kante grinden und zum Abschluss noch ein "Ollie". Die Sprache zeigt es schon: Skaten ist eine Welt für sich. In Otterndorf will man den Skateboard-Fahrern, Mountain-Bikern und Roller-Flitzern nun mehr Platz einräumen. "Endlich", sagen die Freizeit-Rollsportler. Sie kämpfen bereits seit fünf Jahren für eine Erweiterung und Modernisierung der Anlage.
Auch für den Laien ist erkennbar, dass der mehr als zehn Jahre alte Skaterpark schon bessere Zeiten gesehen hat. Gebrauchsspuren an den Geräten sind deutlich zu erkennen. An vielen Stellen reißt der Asphalt auf, es bilden sich Stolperstellen im Boden, die Metallkanten verrotten. Es ist also Zeit für Veränderungen, finden die Hobby-Sportler. "Hier muss dringend etwas passieren", sagt etwa Skater Christoph Rath. Die Elemente und Rampen seien nicht mehr zeitgemäß. Auch einen Unterstand für plötzliche Regengüsse gebe es nicht, ergänzt Clawes Jarck. Der Cuxhavener Christian Neumann träumt von einem "Pool", ein in den Boden eingelassenes Becken, durch das man mit dem Skateboard gleiten kann.
Die Skater waren bei der Planung mit im Boot
Die Stadt Otterndorf hat die Bitten der Skaterinnen und Skater erhört und will die Anlage komplett erneuern. Schon Anfang der 2020er-Jahre gab es einen Anlauf, das Projekt mithilfe von EU-Fördermitteln zu stemmen. Die Skaterinnen und Skater waren bei der Planung mit im Boot und konnten sich in zwei Workshops einbringen. Doch dann kam die Sanierung der Ufermauer am Großen Specken dazwischen, die teurer wurde als angenommen. Das kostspielige Vorhaben im Feriengebiet musste deshalb zunächst zurückgestellt werden.
Jetzt aber soll es tatsächlich bald losgehen mit dem Bau, verspricht Stadtdirektor Frank Thielebeule. Eine erneute Ausschreibung führte zur Zusammenarbeit mit dem Kieler Unternehmen "Anker Rampen", das auf solche Projekte spezialisiert ist. Skateparks von "Anker Rampen" stehen an mehr als 30 Standorten in Deutschland, von Kiel bis München. Der Otterndorfer Bau-und Umweltausschuss gab am Dienstag die Empfehlung ab, den Auftrag an die Kieler Firma zum vorläufig festgestellten Angebotspreis in Höhe von rund 690.000 Euro zu vergeben.

Der Entwurf für den neuen Otterndorfer Skatepark kommt vom Kölner Planungsbüro Landskate GmbH. Die Planung sieht vor, hinter dem bestehenden Skatepark eine komplett neue Anlage mit vielen Obstacles - das sind Rampen und Hindernisse, die der Hobby-Sportler befährt - zu errichten. Herzstück der Anlage wird eine sogenannte Bowl sein, ein in den Boden eingelassenes Becken, das viele akrobatische Tricks erlaubt. Als weitere Elemente sind unter anderem Quarter-Pipes, eine Flat-Bar, ein Manual Pad und zwei Ledges geplant. Natürlich wird es auch viele Sitzmöglichkeiten geben.
Für die neue Anlage gibt es Fördermittel in Höhe von rund 500.000 Euro, sodass die Stadt Otterndorf einen Eigenanteil von "nur" 200.000 Euro beisteuern muss. Olaf Johannsen aus dem Otterndorfer Bauamt informierte die Ausschussmitglieder, dass die Bauarbeiten Anfang August, nach den Sommerferien, starten sollen. Wenn alles klappt, ist die neue Skateranlage Ende Januar 2025 fertiggestellt.