Otterndorf: Seemann stürzt von Bord in die eiskalte Elbe
Ein philippinischer Seemann ist in der Nacht zu Sonnabend bei Otterndorf von einem Frachter auf der Unterelbe über Bord gestürzt. Er musste von der Besatzung eines Baggerschiffes gerettet werden. In Cuxhaven kam der Mann in den Rettungswagen.
Bei Arbeiten an Bord eines Frachtschiffs ist ein philippinischer Seemann (29) in der Nacht zu Sonnabend gegen Mitternacht in die Elbe gestürzt. Der mehr als 190 Meter lange Frachter "Athina L" (Flagge Liberia) befand sich zu dem Zeitpunkt auf Höhe Otterndorf zwischen den Tonnen 44 und 46.
Rettungskreuzer der Station Cuxhaven im Einsatz
Nach Alarmierung lief der Seenotrettungskreuzer "Anneliese Kramer" der Cuxhavener Station der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) aus. Weitere Schiffe in der Nähe boten ihre Hilfe an. Zudem wurde ein SAR-Hubschrauber der Marine (SAR = Search and Rescue, z. dt.: "Suche und Rettung") angefordert. Die "Athina L" blieb im Seegebiet, war mit ihren 190 Metern Länge laut DGzRS aber stark manövriereingeschränkt.
Baggerschiff nimmt in Not geratenen Seemann vor Otterndorf auf
Zu diesem Zeitpunkt war ebenfalls das Baggerschiff "Pieter Caland" (Flagge Niederlande, Länge 96 Meter) im Seegebiet unterwegs. Die Besatzung entdeckte in der Dunkelheit das Licht an der Rettungsweste des über Bord gestürzten Seemannes. Es gelang ihr, dicht an den Seemann heran zu manövrieren. Über die ausgebrachte Lotsenleiter kletterte der Gerettete an Bord.
Seenotretter bringen verunglückten Seemann nach Cuxhaven
Etwa eine halbe Stunde nach der Alarmierung war der Seenotrettungskreuzer vor Ort. Zwei Seenotretter der "Anneliese Kramer" stiegen auf die "Pieter Caland" zur medizinischen Erstversorgung des Seemannes. "Der Gerettete war gut ansprechbar", teilt die DGzRS mit. Nachdem sich seine Körpertemperatur wieder Normalwerten angenähert hatte, übernahmen die Seenotretter ihn auf den Seenotrettungskreuzer und brachten ihn mit Höchstgeschwindigkeit nach Cuxhaven. Etwa zwei Stunden nach seinem Sturz über Bord übergaben sie ihn an einen Rettungswagen zum Weitertransport ins Krankenhaus.
Temperaturen um den Gefrierpunkt im Raum Cuxhaven
Zum Zeitpunkt des Unglücks herrschte im Seegebiet ruhiges Wetter mit leichtem Schneefall. Die Lufttemperatur lag bei minus ein Grad Celsius, die Wassertemperatur bei fünf Grad Celsius.