Mobilität, Digitalisierung, Freizeitangebote: Otterndorf stellt sich für Urlauber auf
Diese Tourismus-Destination im Kreis Cuxhaven setzt auf Wachstumskurs: "Otterndorf ist eine bekannte Marke", sagt Bürgermeister Johannßen selbstbewusst. Urlauber sollen sich hier willkommen fühlen. Für die Weiterentwicklung gibt es konkrete Pläne.
Pläne, Vorhaben und Baustellen gibt es reichlich. Die touristischen Absichten für Otterndorf lassen sich sehen. Über mangelnde Arbeit auf der Agenda kann sich der neue Tourismus-Fachbereichsleiter Otterndorfs, Michael Johnen, nicht beklagen. Und da hängt dann noch die Zahl von rund 470.000 Übernachtungen in der Luft, die es in Vor-Corona-Zeit gegeben hat - die möchte man man wieder erreichen, verdeutlichen Bürgermeister Claus Johannßen (SPD) und Touristiker Johnen im Gespräch mit unserem Medienhaus.
"Wir haben ihn einstimmig ausgesucht wegen seiner klaren Analyse und der von ihm aufgezeigten Perspektive", zeigt sich Johannßen von der Auswahl des neuen Fachbereichsleiters überzeugt. Michael Johnen arbeitet seit 2006 in dieser Region, zunächst bei der früheren Samtgemeinde Am Dobrock und im Anschluss bei der Samtgemeinde Land Hadeln. Zuvor hatte er in Lüneburg den Elbe-Rad-Weg im Marketing mit weiterentwickelt.
Die digitale Gästekarte kommt
Die Aufgabenvielfalt ist in Otterndorf gegeben für die Touristikfachkraft und sein Team. Der Campingplatz, die Seelandhallen, die Spiel- und Spaßscheune, die Spielplätze im Feriengebiet, der Grünstrand, der Hafen oder die Tourist-Info gehören zum Beispiel zur städtischen Infrastruktur. Sie dienen Urlaubern, Tagesgästen und Einheimischen gleichermaßen.
Und hinzu kommen noch die gesamten privatwirtschaftlichen Akteure in Hotels, Appartements, Ferienhäusern, Strandgastro oder Wakegarden. Und dies sind nur die sichtbaren Einrichtungen. Die Digitalisierung, die längst schrittweise vorgenommen wird, wird schließlich meist erst wahrgenommen, wenn der Urlaubsgast davon Nutzen hat. So komme in absehbarer Zeit die digitale Gästekarte, sagt Michael Johnen. Jetzt sei es schon so, dass Vermieter Gästekarten selbst ausdrucken. Im Laufe des Jahres soll es so weit sein, dass die Gästekarte auf dem Handy zu haben ist. Auch im Buchungswesen gehe die Digitalisierung weiter: "Bald ist auch unser Campingplatz online buchbar, unsere beliebten Campingfässer sind es bereits von Beginn an."
Mehr als 300 Anbieter von Unterkünften gebe es in Otterndorf. Und das Angebot soll an modernen Unterkünften größer durch private Investoren werden. So laufen zurzeit die Planungen für einen Bebauungsplan gegenüber des Dan-Center-Vermietungsbüros für kleinere Einheiten von Ferienhäusern und anschließend werde die Planet-Gruppe das größere Ferienhausgebiet hinter den Seelandhallen planen. Und durch privates Engagement soll auch die Wasserski-Anlage vergrößert werden, eine Bauvoranfrage des Betreibers werde beim Landkreis gestellt, Naturschutz- und wasserrechtliche Belange geprüft. Und es gibt eine Voranfrage für einen Kletterpark im Feriengebiet, der im Grundsatz von der Stadt beschlossen sei.
Erweiterung des Skaterparks wird vorgenommen
Diese Bündelung von Freizeit-Angeboten im Feriengebiet finden Michael Johnen und Claus Johannßen positiv: Das Prinzip der kurzen Wege sei dort für alle Nutzer gut. Dazu zählt auch das eigene Vorhaben, nämlich die Erweiterung des Skaterparks mit öffentlichen Fördermitteln.
Überhaupt nimmt die Stadt selbst Geld in die Hand, um sich ihren Gästen besser aufgestellt zu präsentieren. Gegenwärtig steht zum Beispiel die Modernisierung der Spiel- und Spaßscheune mit Erneuerung des Kletterturms an. Geöffnet sei sie dann wieder ab Sonnabend. Das größte Vorhaben ist die Strandpromenade. Die Planungen seien vergeben. Nächste Stufe sei die öffentliche Vorstellung des Entwurfs, Stellung von Förderanträgen und Bürgerbeteiligung. Baulich werde sich das Großvorhaben sicherlich auf zwei Saisons verteilen.
Bürgermeister Claus Johannßen meint, dass bei allen Vorhaben und Planungen aber nicht vergessen werden dürfe: "Entscheidend ist Qualität zu einem angemessenem Preis und vor allem Freundlichkeit gegenüber dem Gast."
Die OMG wird aufgelöst, die Aufgaben im Team neu gebündelt
Die erste Neuerung unter der neuen Leitung ist struktureller Art: Die Otterndorfer Marketinggesellschaft (OMG) wird aufgelöst. Zumal die Stadt ohnehin nur noch einzige Gesellschafterin sei, erschließe sich die Sinnhaftigkeit nicht mehr. Nun würden Synergien ausgenutzt, aber gleichwohl auch Transparenz geschaffen, weil die Themen im Tourismusausschuss öffentlich beraten werden, kündigt Bürgermeister Johannßen an. Das Marketing, dass aus Otterndorf bisher von der OMG auch für die Wingst und Hemmoor betrieben wurde, laufe wie bisher weiter. Johnen und Team sind auch für den Tourismus in der Samtgemeinde Land Hadeln tätig.