Tor ließ sich nicht mehr öffnen: Schleuse in Otterndorf vorübergehend außer Betrieb
Ziemlich neu und doch schon kaputt: Die Hadelner Kanalschleuse in Otterndorf musste aufgrund eines technischen Defekts vorübergehend außer Betrieb genommen werden. Der Schiffsverkehr stand still. Mittlerweile ist die Anlage wieder in Betrieb.
Aufgetreten war der Defekt schon in der vergangenen Woche am mittleren der drei Hubtore, die normalerweise für das Heben und Absenken des Wasserstands in der Schleusenkammer sorgen. Das betroffene Schleusentor ließ sich nicht mehr öffnen. "Alle Tore verblieben entsprechend vorübergehend in der unteren Endlage", erläutert Carsten Lippe, Pressesprecher beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), auf Anfrage unserer Redaktion.
Das technische Problem hatte keine Auswirkungen auf den Küstenschutz, dieser sei "vollumfänglich" gewährleistet gewesen, so Lippe, störte aber den Sportbootbetrieb auf dem Schifffahrtsweg Elbe-Weser. "Eine Passage der Schleuse war für die Sportbootskipper zwischenzeitlich nicht möglich", so der Pressesprecher.
Seit Auftreten des Problems standen der NLWKN und die am Bau der Schleuse beteiligten Fachfirmen in fortlaufendem Kontakt und bemühten sich mit Hochdruck um eine Lösung. Am Mittwoch konnten nach Lieferung von entsprechendem Ersatz die schadhaften Teile des Torantriebs erfolgreich getauscht werden. "Die Schleuse ist insofern aktuell wieder in Betrieb, Schleusen und Sielen ist wieder möglich", erklärt Lippe.
Das mittlere Tor kommt vorsorglich vorerst nicht zum Einsatz, bis die genauen Hintergründe des technischen Defekts komplett geklärt sind, erläutert Carsten Lippe. Zur genauen Ursache des Defekts und zu den entstandenen und noch entstehenden Kosten machte der NLWKN-Pressesprecher keine Angaben.
Die neue Hadelner Kanalschleuse wurde im Juli 2022 nach vier Jahren Bauzeit eröffnet. Der Bund und das Land Niedersachsen investierten etwas mehr als 30 Millionen Euro in das Küstenschutz-Bauwerk.