Wenn bei der Bahnfahrt mit Start Unterelbe aus einer Minute eine Stunde wird
Beim Rückblick auf das Jahr 2024 fallen Redakteur Frank Lütt viele Momente ein, die mit dem Bahnunternehmen Start Unterelbe zu tun haben. Die Bahnstrecke zwischen Hamburg und Cuxhaven sorgte auch für einige Überraschungsmomente.
"Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen. Drum nähme ich den Stock und Hut und tät das Reisen wählen." Das Zitat stammt von Matthias Claudius, einem von 1740 bis 1815 lebenden Dichter und Journalisten - also zumindest bei dem zweiten Beruf ein Kollege. Doch damit meinte der Lyriker sicherlich nicht die tägliche Bahnreise, wenn man von seinem Wohnort zur Arbeitsstätte pendelt. Aber ich kann Ihnen trotzdem davon eine Menge erzählen. In unserer Rubrik "Moin Cuxhaven" schilderte ich so manche kaum vorstellbaren Ereignisse beim Reisen mit dem Bahnunternehmen Start Unterelbe.
Ich will hier nicht eindreschen auf die Bahnmitarbeiter, die sich fast ausnahmslos Mühe geben und freundlich sind - ausnehmen möchte ich hier allerdings den Zugbegleiter, der mir in selbstgefälliger und arroganter Art bei der Zwangsumstellung auf das digitale Deutschland-Ticket zum Kauf eines neuen Handys riet, weil er mich sonst künftig aus dem Zug komplimentieren müsste.
Bei einem Rückblick auf das auslaufende Jahr kommen eben viele Dinge wieder hoch. Da ist zum Beispiel der Schienenersatzverkehr mit Bussen, der erstaunlich pünktlich und reibungslos verlief - abgesehen von der bis zum Ostesperrwerk führenden Irrfahrt, die sich ein Busfahrer leistete, weil er noch nie vorher in dieser Region eingesetzt wurde. Und die vielen genannten Gründe, die zu Verspätungen führten, deuten an, wie komplex der Ablauf bei der Bahn ist. Dabei bleibt das Unternehmen Start unberechenbar für den Kunden, wenn wenige Minuten vor der eigentlichen Abfahrtszeit eine Durchsage kommt, dass der Zug nicht wie angekündigt fünf Minuten später kommt, sondern die Reisenden auf dem Bahnsteig noch weitere zehn, 15 oder noch mehr Minuten warten müssen. Dass sich das Bahnunternehmen sogar einmal einen Frühstart erlaubt hat, war ein besonderer Moment, der mich extrem ärgerte. Gute 90 Sekunden zu früh setzte sich die Bahn in Bewegung, meine Hand am Türöffner richtete nichts mehr aus. So musste ich 61 Minuten auf den nächsten Zug warten. Aber im Vergleich zu der Summe der Zeiten, die ich durch Verspätungen auf den Bahnsteigen verbracht habe, war dies dann doch irgendwie zu verschmerzen. Und was bleibt vom Bahnjahr 2024? Die Hoffnung, dass es 2025 besser wird ...