Wunschzettel der Bürgerinnen und Bürger für den Großen Specken in Otterndorf ist lang
Wie soll der Große Specken künftig aussehen? Für den Platz haben die Otterndorfer ganz unterschiedliche Meinungen. Das hat der Aufruf unserer Zeitung zur Zukunft des "Speckens" gezeigt. Wir dokumentieren die Zuschriften in einem weiteren Leserforum.
Rüdiger Wegener wohnt zwar nicht in Otterndorf, sondern in der Wingst, hat aber dennoch einige Anregungen, wie man den Großen Specken nach den Bauarbeiten an der Ufermauer grundsätzlich umgestalten könnte. Er schlägt unter anderem vor, einen "fußfreundlichen" und baumgesäumten Verbindungsweg über die Großpflasterfläche in Richtung Kirchplatz zu schaffen. Die Außenanlage am Amtsgericht, dem einstigen Schloss, sollte seiner Meinung nach aus dem Dornröschenschlaf wach geküsst werden: "Wenn man die Einzäunung und Strauchpflanzung entfernt, hätte man freie Sicht von der Medem zum Schloss." Auch die dort parkenden Fahrzeuge würden den Blick auf das Baudenkmal stören.
Die Verbindungsstraße Am Großen Specken sollte in seinen Augen nur noch für Polizei- und Rettungsfahrzeuge zugänglich sein: "Kein Durchgangsverkehr mehr." Wegener regt an, im Bereich der Polizeistation und des Deutschen Roten Kreuzes eine neue, erweiterte Parkplatzsituation zu schaffen. Eventuell gebe es auch Möglichkeiten, die gesamte Parkproblematik in Richtung Goethestraße zu verlegen.
Parkplätze am Großen Specken sollen bleiben
Eine ganz andere Meinung vertritt der Otterndorfer Karl-Heinz Hermann. Er ist am Großen Specken aufgewachsen, seine Eltern hatten die Kneipe "Hohe Luft" (Tante Käte). "Meiner Meinung nach müssen Parkplätze am Großen Specken unbedingt bleiben", sagt Hermann. Man könne die Innenstadt nicht beleben, wenn es keine Parkplätze in der Nähe gebe. "Außerdem muss man an die Besucher des Amtsgerichts, des dort ansässigen Zahnarztes und der Gaststätte denken." Die Parkflächen sollten aber aus seiner Sicht "besser geordnet" sein, sodass eine Durchfahrt für Krankenwagen und Feuerwehr jederzeit gewährleistet ist.
Zur Attraktivitätssteigerung schlägt Karl-Heinz Hermann vor, Teile des Amtsgartens einzubeziehen und parkähnlich zu gestalten. "Man könnte zum Beispiel vom Alten Torhaus bis zum Eingang Specken entlang des Fischteichs aufräumen und Bänke und Liegen aufstellen. Vielleicht mit Überdachung wegen der Krähen." Sollte es Pläne geben, die Zahl der Besucher zu erhöhen, etwa mit einer festen Bühne, sei es wichtig, auch über den Bau einer öffentlichen Toilette nachzudenken.
Die Kosten einer möglichen Umgestaltung des Platzes und des Amtsgartens hat Hermann ebenfalls im Blick: "Man könnte versuchen, die Otterndorfer zur freiwilligen Mithilfe bei den Aufräumarbeiten und der Säuberung im Amtsgarten zu motivieren. Ich wäre dabei."
Hans-Joachim Milewski fühlt sich bei der Specken-Diskussion an seine Kindheit in den 1950er-Jahren erinnert. Das sei eine Zeit gewesen, "in der der Große Specken eine Grünfläche war, die von der Bevölkerung zur Erholung genutzt wurde, parallel zum kleinen Hafenbetrieb." Diesen Gedanken verknüpft er mit der Idee, das Areal zurückzubauen, "um eine unkomplizierte, grüne, Freizeiteinrichtung zur Erholung und Unterhaltung für die Bevölkerung und Gäste zu schaffen."
Parkplätze seien in diesem Bereich nicht notwendig. "Ich mute es den Menschen zu, ein paar Schritte in die Innenstadt zu laufen", sagt Milewski. Ganz wichtig für den Otterndorfer: "Um eine Erholung zu gewährleisten, muss das Krähenproblem gelöst werden." Bei dem Lärm und Dreck, den diese "Mitbewohner" produzieren, sei eine entspannte Erholung nur schwerlich möglich.
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