Mehr als 16.000 Solarmodule sorgen dafür, dass in Hechthausen Energie erzeugt wird und ins Netz eingespeist werden kann. Foto: Schröder
Mehr als 16.000 Solarmodule sorgen dafür, dass in Hechthausen Energie erzeugt wird und ins Netz eingespeist werden kann. Foto: Schröder
Solarpark-Eröffnung

Von der Planung zur Realität: Wie Hechthausen zur grünen Energiewende beiträgt

von Egbert Schröder | 12.08.2024

Erneuerbare Energien stehen hoch im Kurs bei der Energiewende. Und dazu trägt auch ein Projekt bei, das in Hechthausen umgesetzt worden ist. Im Mittelpunkt stehen dabei über 16.000 Module.

Erst vor wenigen Tagen hatte der neue Solarpark in Hechthausen nach einem Brandeinsatz für Schlagzeilen gesorgt; am 31. August kann man sich nun die aus mehr als 16.000 einzelnen Solarmodulen bestehende Anlage selbst ansehen. Dann soll nämlich die offizielle (und öffentliche) Einweihung des Solarparks stattfinden, der bereits seit Ende Juli in Betrieb ist.

Die sogenannte "Freiflächen-Photovoltaik" beschäftigt immer mehr Städte und Gemeinden. Beispiel Samtgemeinde Hemmoor: Bereits im Herbst vergangenen Jahres hatte sich die Kommune in einem Positionspapier dazu bekannt, den Ausbau der "Erneuerbaren Energien" zu forcieren. Die Samtgemeinde stehe einer "Realisierung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen grundsätzlich positiv gegenüber". Zu diesem Zeitpunkt lag den Kommunalpolitikern eine von einem Planungsbüro erstellte Karte mit potenziell möglichen Standorten für derartige Anlagen vor. Die Vorfestlegung resultiert aus der Tatsache, dass aufgrund konkurrierender Planungen und Einschränkungen (zum Beispiel Naturschutzgebiete, Bebauung oder Deichschutzzonen) zahlreiche Areale generell nicht infrage kämen.

Vorteile durch eine "Privilegierung"

Nachdem diese "Ausschlussflächen" herausgefiltert worden waren, zeigte sich, dass maximal 1,34 Prozent der Gesamtfläche der Samtgemeinde Hemmoor für die Freiflächen-Photovoltaik ausgewiesen werden könnten. Dabei handelt es sich um sieben Gebiete (vorwiegend in Hemmoor).

Das Genehmigungsverfahren hängt vom Standort ab. So gelten Vorhaben als "privilegiert", die sich - wie in Hechthausen - zum Beispiel an einer zweigleisigen Bahnstrecke befinden. Durch diese Privilegierung fällt eine intensivere Prüfung bis zur Baugenehmigung weg. In anderen Fällen gestaltet sich die Genehmigungspraxis aufwendiger und langwieriger.

Zwei Unternehmen sind federführend

Die neuen Solarmodule in Hechthausen haben nach Angaben des Parkbetreibers eine installierte Leistung von 10 MWp. Bei MWp (Megawatt Peak) handelt es sich um die maximale elektrische Leistung einer Solaranlage bei optimaler Sonneneinstrahlung. Zur Dimension der Hechthausener Anlage: Durch den Solarpark könnten rund 3.500 Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgt werden. 
Das Projekt wurde in Kooperation der beiden Unternehmen "NewDev" und "Chint Solar" entwickelt und realisiert.  Maike Thron (Head of Cooperations and M&A bei Chint Solar in Deutschland) sagt zu der Investition an der Oste: "Die Inbetriebnahme des Solarparks Hechthausen ist ein Meilenstein in unseren Bemühungen, erneuerbare Energien zu fördern. Dieses Projekt markiert die Fertigstellung des ersten Solarparks von Chint Solar in Deutschland und unterstützt die nationalen Ziele der Energiewende."
"Chint Solar" bezeichnet sich selbst als ein "führender Entwickler in der Solarbranche mit Erfahrung in Entwicklung, Finanzierung, Bau und Management von Freiflächen-Solarparks". In Europa seien bereits mehr als 600 MWp an Solarprojekten realisiert worden. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Hamburg und ist in Deutschland, den Niederlanden, in Spanien, Portugal, Ungarn, Italien, Frankreich und Großbritannien tätig. 
"NewDev" ist ein inhabergeführtes und auf die Entwicklung von großräumigen Freiflächensolaranlagen
spezialisiertes Unternehmen mit Sitz in Heidenau (Niedersachsen). NewDev realisiert - so heißt es bei dem Unternehmen - seit über zehn Jahren Solarprojekte im In- und Ausland; Schwerpunkt sei der norddeutsche Raum. 

Zwischen Bornberg und Hechthausen

Am 31. August wird der Solarpark feierlich eröffnet. Zu finden ist die Anlage zwischen Bornberg und Hechthausen (auf der Südwestseite der Bahntrasse Hamburg-Cuxhaven). Interessierte Besucherinnen und Besucher können sich über die Website von Chint Solar anmelden [www.chintsolar.de/eroeffnunghechthausen]. 

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Egbert Schröder

Redakteur
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