
"McDonald's"-Standort in Hemmoor: "Test für die Glaubwürdigkeit" des Stadtrates
Die Gruppe Grüne/BgH sieht den Hemmoorer Stadtrat vor einem Test seiner Glaubwürdigkeit bei der am Donnerstag (12. September) stattfindenden Sitzung. Dann stimmt das Gremium über die Aufstellung eines Bebauungsplanes für "McDonald's" ab.
Grüne und BgH sehen das Unternehmen kritisch - "generell aufgrund dessen seit Jahrzehnten unveränderten und nicht nachhaltigen Geschäftsstrategie". Bei dem Standort an der B 495 / Ecke Bahnhofsweg kämen die Auswirkungen für die Verkehrsteilnehmerinnen und -nehmer, die Anwohnerinnen und Anwohner, die Kinder und Jugendlichen sowie für Klima und Natur hinzu.
Anders als von "McDonald's"-Planer Christian Dust dargestellt, erwartet die Grüne/BgH-Gruppe nicht nur Geräusche durch das Öffnen und Schließen von Autotüren, sondern vor allem abends und am Wochenende eine akustische Beeinträchtigung durch die Nutzung des "Drive In" und Treffen auf dem Parkplatz. Das Fällen großer Bäume auf dem vorhandenen Gelände schade Klima und Natur und sorge für die Befürchtung, dass der Schall unter anderem zur Bahnhofstraße weitergetragen werde.
Wenn der Stadtrat die Pläne für die Anerkennung als "nachhaltige Kommune" tatsächlich unterstütze, sei die Aufstellung eines Bebauungsplanes im geplanten Bereich abzulehnen. McDonald‘s solle sich nach einem anderen Standort umsehen. Dabei kämen unter anderem Areale mit leer stehenden Gebäuden infrage. Auf einen möglicherweise sogar zweispurigen "Drive In" solle ebenfalls verzichtet werden. Entsprechende Anträge werde die Gruppe Grüne/BgH heute in der Sitzung stellen.
Ein anderer Standort würde aus ihrer Sicht auch das Bekenntnis zur kinderfreundlichen Kommune stärken. Der Bahnhofsweg werde nicht zuletzt von Kindern und Jugendlichen überquert, um angrenzende Einrichtungen wie Schwimmbad, Abenteuerspielplatz am Heidestrandbad, Jugendzentrum und die Skateranlage sowie die weiterführenden Schulen zu besuchen. Durch die Nähe zu Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie den kurzen Weg zu den weiterführenden Schulen durch die Unterführung der B 495 erwartet die Gruppe zudem "eine häufigere Frequentierung der Fast-Food-Kette durch junge Menschen mit entsprechenden Auswirkungen auf deren Gesundheit".
Sollte der Stadtrat mehrheitlich doch gegen die Aufstellung eines Bebauungsplans am Bahnhofsweg und für einen anderen Standort stimmen, wäre dies nicht nur ein "starkes Zeichen" für eine nachhaltige und kinderfreundliche Kommune, sondern auch eine "Wertschätzung der Bürgerinnen und Bürger". (red)