
Meister am Bleistift: Hermann Hamcke aus Wanna stellt seine Porträts im Torfwerk aus
In Wanna ist Hermann Hamcke zweifelsohne das, was man einen bunten Hund nennt. Bekannt ist er vielen vor allem durch seine Zeichnungen. Mit dem Bleistift gelingen ihm eindrucksvolle Porträts. Jetzt stellt er seine Bilder im "Torfwerk" aus.
"Ich bin im Grunde ein Unikat", sagt Hermann Hamcke über sich selbst und schenkt seinem Gesprächspartner ein schelmisches Grinsen. Und in der Tat scheinen sein Ideenreichtum und seine Energie unerschöpflich. Der gelernte Tischler ist vielseitig interessiert und engagiert, sei es in der Kirchengemeinde, beim Bogenschießen oder in seinem traumhaften Garten. Sein Sammelfieber ist legendär: Fast 7000 Zollstöcke hat er zusammengetragen.
Seine größte Leidenschaft ist aber das Zeichnen. Schon als Schulkind habe er gern Micky-Maus-Bilder gemalt, erzählt der 68-Jährige. Später ging er bei Emil Ball (1907 - 2008), dem legendären Otterndorfer Maler, Illustrator und Kunsterzieher, in die Schule und blieb bis zu dessen Tod treu an seiner Seite.
Unzählige Porträts, Landschafts- und Gebäudezeichnungen hat Hamcke in den vergangenen Jahrzehnten geschaffen. Auf Fotos, in Zeitungen, Broschüren, aber auch in Talkshows findet er die Vorlagen für seine Charakterbilder. Besonderheit: Wenn Hermann Hamcke einen Weggefährten, Freund oder Promi gezeichnet hat, dann holt er sich von der Person anschließend ein Autogramm. So sind schon einige Unterschriften zusammengekommen, etwa von dem Winnetou-Darsteller Pierre Brice, den Hamcke in Cuxhaven traf, oder von Fußball-Legende Ailton, der 2022 mit der Deutschen Traditionsmannschaft in Wanna kickte.
Einige Prominente stehen noch auf Hamckes Wunschliste. So hat er beispielsweise wunderbare Porträts der Brüder Frederik und Gerrit Braun, Gründer des Miniatur-Wunderlands in Hamburg, gezeichnet. "Es wäre mir eine besondere Ehre, wenn sie die Bilder unterzeichnen."
Hermann Hamcke hat lange gezögert
Lange hat Hermann Hamcke gezögert, seine Bilder in einer größeren Einzelausstellung auszustellen. Der Otterndorfer Stadtschreiber Daniel E. Palu (den Hamcke natürlich auch gezeichnet hat) ermunterte den Wannaer schließlich, diesen Schritt zu gehen. "Und jetzt freue ich mich, dass ich mich traue", sagt Hermann Hamcke.
Am kommenden Wochenende - von Freitag, 30. Juni, bis Sonntag, 2. Juli - zeigt der langjährige Hausmeister der Otterndorfer Jugendherberge im "Torfwerk", dem Restaurant des Moorinformationszentrums in Ahlenfalkenberg, eine Auswahl seiner Zeichnungen. Die Ausstellung ist an allen drei Tagen in der Zeit von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Die meiste Zeit wird der Hobby-Zeichner vor Ort sein und einen Einblick in seine Zeichenkunst geben. Hermann Hamcke: "Ich bin zwar kein Picasso, aber einen echten Hamcke bekommt auch nicht jeder."